München-Gedicht

Gedichte, die in und um München spielen.

Balkonien & das zweitausenddreihundertdreiundfünfzigste Gedicht

Der Rekordschneefall in München 2023 auf dem eigenen Balkon

Moses, sach 'ma was zu Moosach (I)

Ach, so sacht' so'n Mo sei "Prost!" auch stoßt -
Des Maß' Los hoaßt: arg eingesosst!

Lothstraße & das zweitausendzweihundertelfte Gedicht

Abendstimmung auf der Lothstraße in der Maxvorstadt

Zum neuen Jahr ein altes Nein

Dem neuen Ja(hr) verbleibt uns ja
Nur Besseres zu wünschen -
Und solch Spruch reimt sich offenbar
Ausschließlichstens mit Pünschen!?

Und schreit dann irgendein Cretin
"Nicht zu vergessen: München!",
Verblasst sein Teint nach dem Refrain
"Mein Anspruch wird dich lynchen!"

Wittelsbacherplatz & das zweitausendeinhundertachtundsiebzigste Gedicht

Fotoausstellung am Wittelsbacher Platz

Münchner Spätherbstsommertag

Hochselig sprüht Genügsamkeit,
Wo Münchner heut flanieren,
Sprotzt vor gesotten satter Zeit,
Hilft feist beim Herbst-Negieren.

Und jeden freut's in Warteschlangen
Brav sich einzureihen.
Klar, teuer wird's, doch s'wird auch langen!
Keinesfalls zu zeihen
Wär, dieses werte Wetterglück
Nicht vollends auszunutzen
Und dann der Wolkenfront verzük-
Kungssturköpfig zu trutzen!

Durch München schwelgt der schöne Schwur:
Es kann uns nichts passieren!
Jed Dämpfer lädt zur Wellnesskur,
Zum ungestüm Flanieren.

Tölendenkmal & das zweitausendeinhundertzweiundsiebzigste Gedicht

Zinneken Pis in Brüssel

Schwabinger Schlachtruf

Wir wollen die Enormen sein,
Man zwängt uns nicht in Formen rein!

Man kriegt uns nicht bedingungslos,
Wir sind vor allen Dingen groß!
Wir sind wie Frau von Reventlow:
In München ein Event und Show!

Wir wollen uns enorm erheben!
Als hätt's dies nie zuvor gegeben ...

Festbeleuchtung & das zweitausendeinhundertachtundsechzigste Gedicht

Das Atomium bei Nacht

Ripostegedicht auf gleich drei vom Publikum gewünschte Ursprungstexte: "Oktoberfest 100 Jahre" von Ludwig Thoma, "Was ich habe, will ich nicht verlieren" von Thomas Brasch und das anonym verfasste "hic liber est mein" aus dem 18. Jhd.

Oktoberfest 187 years, aber

It's raining all day cats und Hunde, aber
I don't care und dreh a Runde, aber
I neverever drank my Maß im Steh'n, aber
So far i have no free'et Plätzchen geseh'n, aber
The price for a beer is too high zum Verwässern, aber
The weather refrains from mal endlich Verbessern, aber
As soon as the people stand up on the Bierbank
Entstehender Zwischenraum frohlockt auch dir, Frank! Aber
The music is boring and absolute fad, aber
To wish the song „Layla“ erscheint mir too hart (to be honest) aber
After two year's break this song's the einzige Chance
For an alle verpflichtenden Bierbänketanz, aber
To sing this song eckt echt rebellious an -
We're fast like the awesome young girls im Iran, aber bei uns heißt's
Nach ProTEST ProSIT der Gemütlichkeit
Coronavir'nempfangsbereit (feel free)
Denn we all came here trotz cough and nies'n
Auf a covidliche Wies'n!

Föhringer Isar & das zweitausendeinhundertsiebenundzwanzigste Gedicht

An der Unterföhringer Isar

(...)

I liege bar in Isars Strom -
Nur Himmelblau und Wolken.
Beim Reset auf mein Erstgenom
Werd ich vom Fluss gemolken.

Ein sprudelnd Dudeldiedelei
Bespült und kühlt mein Köpfchen high -
Nur Himmelblau und Wolken.

Und nun ersäuft's mir allen Reim
Im murmelndgurgelnden Zuhause -

Nur Himmelblau und Wolken
Nur Himmelblau und

Türkisnaschvogel & das zweitausendneunundsiebzigste Gedicht

Türkisnaschvogel in Vinales

Feststimmung auf Ü (Olypark)

Üppiges Entzücken
Glücksgefühle pflücken
Ums Ü50-Hüpfburggrün
Kühn erblüht die Bühnen glüh‘n

My private Canalettoblick & das zweitausenddreizehnte Gedicht

Idyll am Eiskanal

Engel auf Rädern

Wenn als Englischergartendurchradelengel
Ich schlingelhaft mich zwischen Fußgänger schlengel,

Ist's nötig, viel Geduld zu haben.

Oder an der Schuld zu tragen,
Einige zu forsche Blagen
Aus den Naben rauszuschaben.

Schlachthofhimmel & das zweitausendfünfte Gedicht

Wintersonniger Himmel über dem Schlachthofgelände

Preußische Erkenntnis

Die Münchener im Himmel
Versündigten per Pimmel
Schon umtriebigst auf Erden sich.

"Drum gibt's so große Herden, nich?!"

Offenbach & das eintausendneunhunderteinundzwanzigste Gedicht

Am Büsing Palais von Offenbach

Shitstormgefährdetes Städtegedicht (verfasst auf der Regio-Rückfahrt von Offenbach)

Offenbar 'nen schlechten Tag
Hatte Gott bei Offenbach!
Führte dann ein Harnstau
Seine Hand bei Hanau?
Und ward Aschaffenburg nicht doch
Hervorgepresst durchs Afterloch?
Gibt's da noch Ärg'res, führt's durch
Das kerkergleiche Würzburg!

Da wir schon genug an solch Abgründchen leiden,
Schwor'n wir, die Besuche von München zu meiden!

Alternatives Ende:
Es versöhnt, dass sobald wir solch Müll übersteh'n,
Wir schon die Schönheit Münchens seh'n!

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