Die Vögel verstummen, ihr Schweigen wird greifbar.
Die Stadt spendet demütig stillen Applaus.
Schon ist uns des Nachthimmels drückender Schweif nah -
Der presst wölbig Wolken ein Farbenspiel aus,
Das Baumsilhouetten, Fassadenwald tuscht
Und alle Distanzen zur Einheit verhuscht,
Bis dem Rot, Weiß und Blau
Gilt allein alle Show.
Und man staunt trotz des Trotts der Gewöhnung sein "Whow ...!"
Nach einer Saison unterm Mullbindenhimmel
Schrei'n meine Augen nach Strand -
Verödetes Licht kriecht durch Grauen und Schimmel,
Die Lichtung heißt: anderes Land.
Oh, seliges Dösen mit Sand an den Füßen
(die eben noch Socken verpackten)!
Ich streich aus erröteten Postkartengrüßen
Die allzu genüsslichen Fakten.
Ja, vertaut die Vertrautheit verdunkelter Welten
Gern felsenfest in meinen Häfen -
Es dämmert der Glam von dem emsigen Selten
Mir fernschönstes Licht in die Schläfen!
Durch die von der Nacht zurück-
Gelassene Wolkenschicht
Bergt mählich sich
Etwas Konturnahes vor.
Es rätselt sich Stück um Stück
Zur auflösungsdürstenden Sicht,
Versöhnigt dich
Mit dem schönen Glück
Vom jetzt tief in die Welt spur'nden Blaukorridor.
Ich liege bar in einem Strom -
Nur Himmelblau und Wolken.
Beim Reset auf mein Erstgenom
Werd ich vom Fluss gemolken.
Ein sprudelnd Dudeldiedelei
Bespült und kühlt mein Köpfchen high -
Nur Himmelblau und Wolken.
Und nun ersäuft's mir allen Reim
Im murmelndgurgelnden Daheim -
Nur Himmelblau und Wolken.
Es umströmt und umströmen mich Reinheit und Klarheit
Wie göttlich zur Wurzel gereichende Wahrheit -
Nur Himmelblau und Wolken.
Bis Narrenhandwerk, ungeübt,
Den Fluss zu solch Erkenntnis trübt,
Das stolz zu dies erlaubt sich glaubt
Und sich im Raubbau selbst beraubt,
Im Immergrau der Wolken.
Ausarbeitung/Fortsetzung vom gleichnamigen Text vom 22. Juli 2022