Frühling

Du bist's, ich hab dich vernommen ... Frühlingsgedichte!

Echstencamp & das zweitausendsechshundertneununddreißigste Gedicht

Blick vom Echstenkämperweg 15

Löwenzahnlehre

Es tränkt der Wintertage Regenmasse
Das Gelb vom Löwenzahn.
Nun leuchtet warm das vordem Nasse,
Prall angefüllt mit Blüh-Elan.

Wenn ich am steten Regenguss
Im Jahre später darbe,
Erinn're ich den Überfluss
Als zahn'nden Quell von Farbe.

Nicht-30 & das zweitausendsechshundertsechsunddreißigste Gedicht

Karstadt am Breiten Weg in Magdeburg

Die Mehrzahl von Frühling

Was heißt, dass du

Den Plural vom Wort "Frühling" nicht mehr lernst?
Dass du im Laufe dieses Jahrs vom Dasein dich entfernst?

Wie sollten mir die Frühlinge nach dir noch was bedeuten?
Was soll'n mir Frühlings bringen unter nicht-du-sei'nden Leuten?

Wie könnt' ich der Frühlingika gleich einstmitdir genießen?
Wie soll aus den Frühlinxen Ebenbürtigdeines sprießen?

Die kommenden Frühlingae-i soll'n vor dir sich mehrzählen!

Wir wollen uns gemeinsam durch die Pluralsuche quälen.

Ende, Poet! & das zweitausendsechshundertdreiunddreißigste Gedicht

Die Straße Endepoet in Essen-Kettwig

Das Entblühen

Im Nu der Maximalentfaltung
Fällt schon das erste Blatt.
Das Wachstum führt zur ersten Spaltung:
Erwach!/Blüh auf!/Ermatt!

Ein My an Müh wird aufgefahr'n -
Es scheint uns zu umspielen -,
Entfernt sich halbwegs durch sein Nah'n
Von kurz erspürten Zielen.

Im Lalala der Frühlingsseelen
Basst ausdringlich ein Ton.

Den kann die Blüte nicht verhehlen
Als Maß der Extinktion.

Buckelwiesen & das zweitausendsechshundertzweiunddreißigste Gedicht

Buckelwiesen und Marterl bei Klais

Frühlingssonnenscheinschein

Mein Schatten trägt 'ne Omma-Jacke -
Is halt noch nich Sommer! Kacke.

Restschnee & das zweitausendsechshundertsiebenundzwanzigste Gedicht

Das Kranzbach - Mary Portman House

Spürst du, wie der Frühling drängelt?

Spürst du, wie der Frühling drängelt?

Ein verletzter Frosthauch schlängelt
Sich noch morgens bis zur Tür,
Dankt fast höflich fürs Erdulden
Seiner letzten Daseinsschulden -
Dann geht's ab zur Kür!

Und aus keiner nächsten Nacht
Springt's komplett zurück.
Alles ist bereits erdacht,
Nährt sich Stück um Stück.

Spürst du, wie der Frühling drängelt?
Winter hat sich ausgeschlängelt!

Einsamer Kämpfer & das zweitausendsechshunderteinundzwanzigste Gedicht

Das Rotwandhaus auf dem Weg zum Gipfel

Anbaden am 9. März

Das ist nicht belebend!
Das friert alles ein.

Diese Schönfärberei, das könnt anregend sein,
Ignoriert doch wohl wissentlich jenen Moment,
Da das Frösteln sich einschießt
Und die Muskelkraft abfließt,
Jeder Hautfleck vor Kälte erbrennt.

Vielleicht hilft ja nur Disziplin in dieser Frage?
Vielleicht braucht's auch nur einfach noch mehr warme Tage.

Frühblüher & das zweitausendsechshundertachtzehnte Gedicht

Frühblüher im Botanischen Garten München

Krokusse et. al.

Die Winterlandschaft um uns rum
Ist schwerst gebanntes Publikum.

Schloßkanal, Seitentrakt & das zweitausendsechshundertsechzehnte Gedicht

Schloßgartenkanal im Schlosspark Nymphenburg

Es hornt

Also lasst es Frühling sein …

Es hornt der postillionsche Sog,
Des Strom mich ignoriert.
Er hat, der einst so viel bewog,
Mich heute nicht tangiert.

Es sprießt um mich gen Neubeginn,
Es klimmt empor das Tal,
Es singt ein mir verstimmter Sinn
Sein x-tes Nocheinmal.

Fortan werd ich nur noch Beobachter sein
Beim Wiederbefüllen der Blüte.
Ob Gegenwart mich dann mit Ohnmacht narrt? Nein.
Lang streichelte mich ihre Güte.

… also lasst es Frühling sein!

Reset & das zweitausendsechshundertzwölfte Gedicht

Erste Knospen im Botanischen Garten München

Rasenstarre

Das, scheint's, zu nichts entschloss'ne Gras
Verbleibt noch im Pastell.
Durchwrungen von der Sonne Maß
Erstrahlt es sommerhell

Und ausgedörrt.
Man spürt, es stört
Sich nicht am wiederentstehenden Takt.

Ist es noch im Verglühen,
Doch im Wiedererblühen?

Welche Jahreszeit hat auf Wachturm geflaggt?

Feldmochinger See & das zweitausendsechshundertvierte Gedicht

Am Feldmochinger See

Frühlingserwachen

Wenn gierig mich ein Krokus küsst,
Der sonst viel lieber Rohkost isst,
Dann fühl ich mich begehrt.

Wenn dann mich 'ne Narzisse disst
"Ich glaub, dass du ein Nazi bist!",
Bin ich sogleich entehrt.

Das Schneeglöckchen interveniert,
An Schamhaarlöckchen interessiert,
Die ich grad frisch gekämmt,

Wofür, wie es aus Tulpen haucht,
Ich nur 'ne App als Tool gebraucht.

Ach, Frühling, bin enthemmt!

Seiten

RSS - Frühling abonnieren