Schlaf & Langeweile

Gedichte, die der Eriegnislosigkeit sowie dem Thema Schlaf und den Schwierigkeiten des Aufstehens zuzuordnen sind!

Kalt & das zweitausendfünfhundertsiebenundachtzigste Gedicht

Am Kochelseeufer im Winter

Triminilose

Im Dampfbad glänze ich den Glanz,
Der allen kampflos glückt.
Und unterm Unt'ren Herzogstand
Wird's Edelweiß gepflückt.
Wes Herz ich ess, des Los ich zog -
Und schwerelos ich treibe,
Dass ich vergess, wieviel ich wog,

So losgelöst vom Leibe.

Im Dampfbad steigt die Aura mir
Heißfeuchtigst in die Lungen.
Dass ich jed Scheu mir ausradier ...
Scheint momentan gelungen.
Mein tierverwandtes Selbst stöhnt auf,
Weil's sich so wohlbehagt.
Erst unterm Fön löst sich das auf,

Wo neongrell es tagt.

Wildnis & das zweitausendfünfhunderteinundsiebzigste Gedicht

Im Dörfchen am Johannisbrunnhaus vom Schlosspark Nymphenburg

Rückschritte in Erfahrung

Mein ödes Trödeln durch die Tage -
Da nöt'ger Tö-Dös Angenage
Mich vom "Erledigt!" noch entfernt …

Das Laptop läppert Onlinefluchten,
Mich dann in Zeitnot einzubuchten -
Als hätt' ich nichts gelernt.

Nachtpools & das zweitausendfünfhundertachtundvierzigste Gedicht

Nächtliche Wellnessoase von Das Kranzbach

Im Kranzbacher Salzwasserpool

Die Dämpfe schnell'n um mich empor,
Etwas summt in mir über den Wolken zu sein.
Es drüst das Gewhirle mir dumpf an das Ohr,
Ich atme den Nebel der Luftblasen ein.
Bin König vom gluckerndem Ursuppenreich,
Bin Luxus, bin Schuppentier - alles zugleich!

Kopstadtplatz & das zweitausendfünfhundertachtunddreißigste Gedicht

Essen Light Festival 2024 mit „Mega Viki“ auf dem Kopstadtplatz

Abwesenheitsnotiz aus dem Cum-Ex-Prozess von C. Olearius (Juli 2024, Rückblick 7b)

Nach Millionen-Jonglier'n muss ich echt ersma schlafen ...
Träumt ihr doch derweil von gerechteren Strafen!

Schlafenszeit & das zweitausendvierhundertsiebenundneunzigste Gedicht

Eingangsportaluhr der Blutenburg

Das Gerüst

Wenn ihr Clowns euch schlafen legt,
Muss ich aufbau'n, unentwegt,
Das Gerüst; muss prüfend schauen,
Ob der Lift zum Morgengrauen
Sicher funktioniert, dass die
Liebe Sonne irgendwie
Ihren Weg ans Firmament
Absolviert. Derweil ihr pennt.

Ich erschaff zur Schlafenszeit,
Eskortiert von Wachsamkeit,
Das Gerüst vom neuen Tag.
Einfach, weil ich euch so mag.
Würd ich nicht um euch mich sorgen,
Verseleer wär euer Morgen!

Doch dass ich dann dösend den Tag zu nichts nutze
(verrichteter Pflicht gemäß hab ich ja frei),
Es müßigt euch zu einem Runtergeputze:
Ihr bezichtigt mich schlichtweg der Tagträumerei!

Bako & das zweitausendvierhundertvierundsiebzigste Gedicht

Anlegebucht im Bako-Nationalpark bei Kuching / Sarawak

Und manchmal

Was stellt man an im Nichts, wenn's regnet?
Wenn auf zigster Runde uns niemand begegnet?
Man nichts mehr wiederholen mag,
Und widersetzt sich, Tag für Tag?!

Aber billig ist es - gar nicht teuer!
Und manchmal zahnt ein Ungeheuer.

Weißbrustkielralle & das zweitausendvierhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Whitebreated Waterhen am Pool vom Shangri La Hotel Rasa Ria

Auf der Poolliege

Wenn Entspannung kommt, kommt sie gleich immer brutal -
So verstand-ignorant, so totalig total,
So ganzkörperumfassend und all-in-ihn getaucht,
Alles Maß überschreitend, in dem man sie braucht,
Nächster Quantensprunghinweis, wie viel hier noch geht,
Durchschraubt von 'nem Zauber, der nie überdreht.

Alle Möwen Evelyn & das zweitausendvierhundertachtundzwanzigste Gedicht

Möwe @ Varadero Beach

Ripostegedicht auf das Buch "Lob der Faulheit" von K. Kusenberg

Evelyn Dahm, 15. VII. 61 (eine Signatur)

Im Buch der Faulheit, Evelyn,
Hast du nicht viel gelesen!
Du bist, drum gibt’s auch nichts zu süh'n,
Hierzu zu faul gewesen.

Was bringt man im Detail noch bei
Den'n, die schon alles kennen?
Vom Drang nach Überbieterei
Gilt's hier sich doch zu trennen!

Im Faulsein kann nur Meister sein,
Wer nie danach gestrebt.
Denn jeder Eifer schläft gleich ein,
Sobald man Faulheit lebt.

Es gibt ja durchaus viel Facetten,
Die zu beleuchten wären -
Doch braucht dies Zeit, die wir gern hätten,
Um Faulheit zu vermehren.

Wer sagt, er sei besonders faul,
Macht sich sogleich verdächtig.
Wer wirklich faul ist, hält sein Maul -
Des so Verübtens mächtig.

Ich glaube, Evelyn begriff,
Dass Faulheit dem entschwindet,
Der sie verwöhnt mit letztem Schliff,
Sich bis zur Krönung schindet.

Drum hat sie auch das Buch markant
Als ihr Revier markiert -
Doch ganz im Sinne, was drin stand,
Den Inhalt ignoriert!

Blick von der Liege & das zweitausendvierhundertzwanzigste Gedicht

Die nutzlose Zeit

Du köstlich verstreichende nutzlose Zeit,
Ich winke dir vom Pool-Rand zu!
Gern wär ich zu reicherem Output bereit,
Doch saug vom Honig deiner Ruh.

Ich lasse meine Blicke schweifen,
Ohne meinen Kopf zu dreh'n.
Reizt's mich Geseh'nes zu begreifen,
Ist eig'ntlich schon zuviel gescheh'n.

Wo immer Schönheiten mich streifen,
Ruf scheu ein Schaudern ich hervor,
Mit Reizes Flut mich einzuseifen -
Das pflegt die Zeit, die ich verlor.

Es zählt kein Tag, wo sonst schon Stunden
Im Zerrbild der Bedeutsamkeit
Sich aufgebläht. Lass dich erkunden,

Du kostbare, streichzarte, nutzlose Zeit!

Alle Rechte bei Markus Berg, der das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden hat.

Varadero revisited & das zweitausendvierhundertvierzehnte Gedicht

Sonnenuntergang am Strand von Varadero, Calle 62

Abendsonne, Mitteilung

Hach! Schluck, Seufzer. Ohoh-Lächeln.
Weggenickt. Schnarch. Brisenfächeln.
Poah... Ach, Untergang. Jaa! Och.
Guter Vibe. Bleibt. Weiter, noch.

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