Lamp/Bear 10 & das zweitausendvierhundertzweiundfünfzigste Gedicht

Lamp/Bear von Urs Fischer am Hamad International Airport in Doha

So viel is gewiss, daher

Misses, please listen:
Kisses in Kissen
Einmal experienced - nie wieder missen!

Rasaria Lookout & das zweitausendvierhunderteinundfünfzigste Gedicht

Blick von der Ausgucksplattform im Rasaria Reserve

Ananas

Die allererlauchtigste Ananasklasse -
Sie haucht sich durch all meine Kaumuskelmasse
Als historischer, multigeschmackstoller Sieg.

Manch Fadheit gab Anlass zur Ananasnachsicht,
Nun stillt die Papillen ein Thrill named "Verzag nicht!",
Denn diese Frucht wuchtet ihr voll fantastique.

Das Altmaß krass schassende Ananasklassen
Lassen anderswo anstandslos alles erblassen!

Petronas-Selfieplayground & das zweitausendvierhundertfünfzigste Gedicht

Zu Füßen der Petronas-Towers

Zweite Kuala-Lumpur-Variation

A paar coole Lamas,
Pullover, Pyjamas,
"Au clair de la lune" loopt ums Mahlwerk des Karmas,

Mal Alkohol pur,
Kahle Maler auf Kur -
Alle Qual umhallt plurales Hurengeknurr.

Zon Motosikal & das zweitausendvierhundertneunundvierzigste Gedicht

Blick von den Petronas Towern auf den Verkehr von Kuala Lumpur

Erste Kuala-Lumpur-Variation

Koalas können Lumpen sein.
Doch pure Schurken!? Eher nein.

Old State Mosque & das zweitausendvierhundertachtundvierzigste Gedicht

Masjid Bahagian - Alte Staatsmoschee Kuching

17. Juni 2024, abends

Welche Art von Gedichten geziemt sich's zu schreiben
An der Türschwelle einer Moschee?
So rein von dem Lautbild her will es mich treiben
Zum stimmigen "Allah olé!".

Doch rein ob des Bilderverbots lass ich's bleiben,
Denk vollüberzeugt ein "Och, nee …".
Es zwingt mich ja niemand, Gedichte zu schreiben
An der Türschwelle einer Moschee.

Langschwanz & das zweitausendvierhundertsiebenundvierzigste Gedicht

Langschwanzmakaken im Bako Nationalpark in Sarawak

Makakenmoment

Heut hab ich Makaken ma pinkeln geseh'n -

Da schienen die Tiere was misszuversteh'n!

Oct 20, 1973 & das zweitausendvierhundertsechsundvierzigste Gedicht

Wahrzeichen der "Town of peace" Sri Aman, vormals Simanggang, in Erinnerung an die  "Deklarasi Sri Aman", die hier am 20. Oktober 1973 unterzeichnet wurde.

Sri Aman

Chinesische Shophouses säumen die Straßen
Und alles geleitet zum breitbraunen Fluss.
Ein Blechkrokodil mahnt uns (die's lange vergaßen):
Dem Dschungel dient jedes Motiv als Genuss.

Das Ur- unsrer Wälder gilt scherbenbesiegt -
Doch die Fallzahlen prahlen mit Splittern.
Die Spatzen bezetern, dass niemand mehr fliegt
Im Geblitze von leeren Gewittern.

Zwischen Rückzug und Aufbruch wird so viel gedeutet
Und im Fort lauern greise Kanonen.
Vielleicht wird noch manches Mal Manches erbeutet,
Doch die Stadt, sie beschränkt sich aufs Wohnen.

Und der Rauch der verlegenen Streetmarket-Stände -
Er verfliegt ohne weitere Noten.

Doch der Strom, er verbirgt noch zu schreibende Bände -
Darum bleibt weiters Vorsicht geboten!

Borneo & das zweitausendvierhundertfünfundvierzigste Gedicht

Hafen am Batang Ai Stausee

Sarawak

Vor Jahren ward es fester Plan,
Ist dann Prospekt geblieben.
War damals direkt angetan,
Doch ließ mich stets verschieben.

Ich vagabundierte durchs Vorzügegeben:
Mal nach dort, mal sofort, mal geplant und mal eben.

Den Prospekt letztes Jahr dann ad acta gelegt
Ins Archiv des Recycling-Containers -
Nach dreißig Jahr‘n immer noch sehr gut gepflegt
(Ich hab mir gedacht, ich erwähn das)!

Was hat mich damals fasziniert,
Wie weiß ich, was noch stimmt?
Manchs Traum Buffet an Wert verliert,
Sobald man davon nimmt ...!

Doch ich ließ, prospektlos aufgebrochen,
Mein dreißig Jahr jüngeres Herz wieder pochen
Und erkenne: Was einst meine Neugier gerührt -
Es versteht sie noch immer zu stillen.
Ein sehr langer Weg hat mich hierhin geführt
Aus tief eingefrorenen Willen.

Gunung Kinabalu & das zweitausendvierhundertvierundvierzigste Gedicht

Blick auf den Gunung Kinabalu vom Strand

Wasserträge

Bin vom Wassertragen ganz durstig geworden,
Ich befürchte, ich mach‘s nicht mehr lang.
Und drohte jetzt jemand, mich bald zu ermorden,
Mir würde darob nicht mehr bang.

Das Gewicht meiner Last hat sich stetig verdoppelt,
Und mein Durst steigert sich mit der Hitze.
Ihr zu viel ist mit meinem zu wenig gekoppelt -
Das fühl ich, so wahr ich hier schwitze.

Bin vom Wassertragen so durstig geworden,
Ich befürchte, ich schaff‘s nicht mehr weit.
Indes führt der Weg zwar allmählich nach Norden -
Alleine, mir bleibt keine Zeit.

Umbau & das zweitausendvierhundertdreiundvierzigste Gedicht

Varadero-Museum im Umbau

The House of Ascher (zum Siebzigsten)

Hurtig durchspurtet das House of Ascher
Zum Geburtstagsschmaus: der Pascha.

Er, der oft auf Shows gesichtet
(manch Moment dort abgelichtet),
Folgt dem „Es ist angerichtet!“,
Wird daselbst nun eingedichtet:

Es hilft, nicht erst beim Siebzigwerden
Mittels „Sieb‘s Ich!“ sich zu erden -
Auf dass hehre Nichtigkeiten
Nicht von dem, was wichtig, leiten

Und wir lässig überwinden
Was wir längst schon lästig finden.

Alle Rechte bei Wolfgang Ascher, für den das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden wurde.

 

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