Fez Souk & das eintausendachthundertdreiundsiebzigste Gedicht

Zerstörte Schaufensterpuppe im Souk in der Medina von Fez

Politics

Wie abgerichtet wird gewichtet
Und Gerechtigkeit designt,

Deren schlichtweg echte Richtung
Uns in Sichtverpflichtung eint.

Tagesanbruch & das eintausendachthundertzweiundsiebzigste Gedicht

Sahara Dünen bei Erg Chebbi

Schwarzmaler

Der Himmel ist so klinisch hell,
Wir brauchen schwarze Sterne.
Zu chronisch lacht die Himmelszell' -
Drum mach dich frei und lerne:

Die gute Laune als Gebot
Sei anderen verpflichtend,
Die social-media-devot
Den scharfen Kontrasten
So schräg betont nah steh'n -
Nach anderer Sehnsucht gewichtend.

Sacrécœur Casablanca & das eintausendachthunderteinundsiebzigste Gedicht

Die Kathedrale von Casablanca oder die Kirche des Heiligen Herzens

Endlosreim mit Noise

Viel Noise in Neuss,
Wo Wolfgang Neuss
Dem Volke
Wenig Neues sagt -
Worauf die Gang
Der Beuysschen Boys
Den lang gescheuten Neustart wagt:
Viel Noise in Neuss ...

Fahnenappell & das eintausendachthundertsiebzigste Gedicht

Möwen und Flagge am Hafen von Essaouira

Abwägung im Maghreb

Marco hätte ma Bock, Coras Rock hochzuheben,
Doch mag nicht Marokko im Koma erleben.

Saharanomaden & das eintausendachthundertneunundsechzigste Gedicht

Nomadenzelt in der Sahara

Ach, lasset uns die Lässigkeit ...!

Ach, lasset uns die Lässigkeit
Auf Dachterrassen lernen -
Sobald wer krass nach "Stressen!" schreit
Uns sternenwärts entfernen!

Das Verlassen
Der Terrassen
Lässt sich kess verschmerzen,
Trägt man statt Gehässigkeit
Lässigkeit
Im Herzen.

Djemaa el Fna & das eintausendachthundertachtundsechzigste Gedicht

Der Djemaa el Fna, Platz der Gehängten, in Marrakesch

Marrakesch

Wie sollten sich tausendundein Versprechen in nur einer Stadt sich erfüllen?
Wie sollte solch ein Etikett nicht lauthals "Schwindel!" brüllen?

Es wurden hier so viele Selfies geschossen - die Stadt kennt sich nur noch als Tag!
Es wurde immer mehr im Hier als Helfer vom Mittel zum Zweck.

Als wäre solch Flair nur ein günstiger Zeitpunkt - und du hast ihn einfach verpasst!
Als wär ein sehr, sehr oft Gelobtes sich selber eine Last.

Essaouira Rooftop & das eintausendachthundertsiebenundsechzigste Gedicht

Essaouira Sunset

Essaouira

Du windumbrauste, gischtumsäumte, möwenreichste weiße Stadt,
Die du gassenvendigst
Und fastschillernd predigst,
Sobald mal dein Untergrund Steinboden hat.

Dein Jimi-Hendrix-Erbe setzt als Möglichkeit zum Solo an.
Jim Joplin, Janis Morrison
Machten ebenfalls Station -
Ihr Restrausch verweht jetzt als Kitesurferfun.

Schauergemäuriger Meeresbelag raunt durch der Festung Wall
Den alten Namen Mogador
Zu den Rooftopbars empor -
Ein Neuanstrich riecht oft nach schnellem Verfall.

Hippies, Touris und Souk-Tradition schlucken die Zinnen des Orts.
Dann ergießt sich ins Blau der
Artistische Zauber
Des alle Vokale enthaltenen Worts.

Essaouira & das eintausendachthundertsechsundsechzigste Gedicht

Wilder Strand an der Medina von Essaouira

Gepflogenheiten

Die Damenbetrachtung bringt Samen in Wogen
Von Vögelbeobachtern/Pornithologen.

Anima Park & das eintausendachthundertfünfundsechzigste Gedicht

Im Anima-Park von André Heller bei Marrakech, Blick auf den Hohen Atlas

Auf Blauschau

Bin hängegemattet und schau
Ins wolkenumrahmte Blau,
Geschaukelt von Winden.
Muss blinzeln, schmunzeln,
Stirne runzeln -
Alles ruht
In mir
Hier -
Da ihr
Mir nichts tut,
Nichts bedeutet,
Eifer vergeudet.
So nah am Verschwinden,
Dass mich nichts mehr beschattet,
Auf Blauschau, hängegemattet.

Exit Marrakesh & das eintausendachthundertvierundsechzigste Gedicht

Im Anima-Park von André Heller bei Marrakesch

“Verzeihung, haben Sie eine Ausschanklizenz für Alkohol?“ oder:

Wir ham
Dirham!
Könnwa
Bier ham?

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