Wurst-Gurken vor Schiller & das zweitausendfünfhundertvierte Gedicht

Gurken von Erwin Wurst im Furtwänglerpark in der Salzburger Altstadt vor der alten Universität mit Schiller-Denkmal

Crossover-Riposte auf "Ich bin erst kurz beim Fußballkampf gewesen" von K. Valentin und "Die Gurke" von I. Hoppe-Grabinger

Beim Fußballkampf der Gurken

Wenn unsre Gurkentruppe doch Bananenflanken schlüge ...!
Unter Fremdfans-Fahnen: Des Entsetzens blanke Züge,
Weil unsre Schurken-Gegner mal bekäm'n was auf die Rübe -
Und mir wär meine Birne nicht von Abstiegsängsten trübe.

Wie schafft man solch Gegurke mit Tomaten vor den Augen?
Ach, würd vom Junggemüse doch ein einz'ger Sprößling taugen!
Der Trainer kreischt: "Du Lauch, nimm dir die Bohnen aus den Ohren!"

Wie stets hat unser Gurkentrupp dann höchst verdient verloren.

Jedermann-Festspieltribüne & das zweitausendfünfhundertdritte Gedicht

Die Jedermann-Zuschauertribüne der Salzburger Festspiele am Domplatz

Vielleicht, dass Schmetterl ...

Kaum, dass der Sommer dir versprach,
Du würdest nie mehr frieren,
Verfinstert sich der Rest vom Tag
In längst geleerten Bieren.

Die Brunnen sind noch in Betrieb -
Dann hab'n wir's noch nicht Winter!
Du schwörst, es hätt' dich jemand lieb
und kommst auch noch dahinter …

Die Würfel sind im freien Fall -
Da ist noch nichts entschieden
Und alles ist jetzt überall.
Der Schlusspunkt ward vermieden.

Noch laufen vor allem die Brunnen vorm Tore -
Doch die schönen Geschichten sind alle erzählt.

Ich schwitze den Alkohol aus jeder Pore -
Vielleicht, dass aus mir sich ein Schmetterling schält …?

Salzach & das zweitausendfünfhundertzweite Gedicht

Blick auf Salzburg vom Müllnersteg

Die Vorstellungsschwäche des Faktischen

Es hat sich der Fluss einst vom Berg aufgemacht -
Da wusst' er noch gar nicht wohin.
Und vielleicht hat er erst sich in Zweifel gedacht
Übers Überhaupt, Richtung und Sinn.

Erst zuletzt die Entscheidung: "Ich fließe ins Tal
Und ich wähle als Weg dieses Bett!"

Das Nachhinein schreibt Hier bestand nie ne Wahl.
In seinen ideenfreien Chat.

Mirabellgarten & das zweitausendfünfhunderterste Gedicht

Der Garten von Schloss Mirabell in Salzburg

Urlaubsgefühle

Mancherlei Profanes krallt im Urlaub sich Gewicht:
Die Gastfreundschaft der Menschen, dieses ganz besondre Licht!

Das füllt nicht nur ein Storyboard, das fühlt man ganz real -
Nur ist solche Empfindsamkeit zuhause marginal.

Alles neigt zur Inflation, ist erst das Eis gebrochen.
Die Wertigkeit bleibt später Lohn für jene zwei, drei Wochen.

Vorbereitung zur Feststimmung & das zweitausendfünfhundertste Gedicht

Aufbau der Wiesn 2024

2.500

Ein Stolz umschwächelt dies Gedicht -
Es macht sich nichts aus Zahlen.
Es grüßt, doch es umarmt sie nicht -
Als gäb's da nichts zu prahlen.

Der Zufall wählt, nicht der Verdienst -
Bist du's nicht, wird's ein andrer!
Denn der Erfolg, den du begrienst,
Gleicht 'nem verirrten Wandrer.

Bahnwärterwacht & das zweitausendvierhundertneunundneunzigste Gedicht

Auf dem Gelände des Bahnwärter Thiel

Crème de la Crème

Ich wünsche mir vor meines Lebens Erblindung
Noch so etwas wie eine Eiscremeerfindung.
Etwas Nützliches, dass dem Genusse entspringt -
Etwas Nutzloses, dass sich als Must-have verdingt.
Ein Gewöhnung verpönendes Mahl des Verwöhnens,
Ein unübergehbares Mal des Versöhnens,
Unwiderlegbar als "Is the world nice?!"-Meme -
Kurzum, ein bisschen so etwas wie Eiscreme.

So 'ne Erfindung der Welt hinterlassen,
Als letzter Akt vorm finalen Erblassen,
Irgendwie etwas wie Eiscreme vererben ...

Gut, man kann friedlich auch ohne dies sterben.
Doch das als ein Restzielchen nicht aufzugeben -
Das ist letztendlich mein Anspruch ans Leben.

Resis Brunnenhof & das zweitausendvierhundertachtundneunzigste Gedicht

Der Wittelsbacherbrunnen im Brunnenhof der Münchner Residenz

Sucherlohn für L.

Die Straße, die einst man nach dir mal benennt,
Wird sicherlich gebaut.
Und irgendwer sagt dann, der dich gar nicht kennt,
Du hättest dich echt was getraut.

Vielleicht, dass notorische Parkplatznot gibt
Dort ständigen Anlass zu fluchen?
Auch du warst - posthum, doch nie wirklich geliebt -
Verdammt, lebenslänglich zu suchen ...

Schlafenszeit & das zweitausendvierhundertsiebenundneunzigste Gedicht

Eingangsportaluhr der Blutenburg

Das Gerüst

Wenn ihr Clowns euch schlafen legt,
Muss ich aufbau'n, unentwegt,
Das Gerüst; muss prüfend schauen,
Ob der Lift zum Morgengrauen
Sicher funktioniert, dass die
Liebe Sonne irgendwie
Ihren Weg ans Firmament
Absolviert. Derweil ihr pennt.

Ich erschaff zur Schlafenszeit,
Eskortiert von Wachsamkeit,
Das Gerüst vom neuen Tag.
Einfach, weil ich euch so mag.
Würd ich nicht um euch mich sorgen,
Verseleer wär euer Morgen!

Doch dass ich dann dösend den Tag zu nichts nutze
(verrichteter Pflicht gemäß hab ich ja frei),
Es müßigt euch zu einem Runtergeputze:
Ihr bezichtigt mich schlichtweg der Tagträumerei!

Blutenburgweiher & das zweitausendvierhundertsechsundneunzigste Gedicht

Am Blutenburgweiher

Im Efeu

Ich kann's Fefefischgeripp' aus dem Effeff.
Ein Hase fläzt sich mit 'nem Äffchen im Pfeffer.
Ich hatt' so 'ne Phase, da äfft ich auf Chef,
Doch gab's dies betreffend nur vier bis fünf Treffer.

I'm afraid, das ist effektiv nicht effizient,
Fänd' jeder Effendi voll Fehl evident.

Und da ja jetzt eh Ferien sind -
Ich mich als Feen-Fan neu erfind,
Eröffne ich mit Fest-Effet
Im Efeu ein African Veddel-Café.

Heilig-Geist-Kirche & das zweitausendvierhundertfünfundneunzigste Gedicht

Silhouette der Heilig-Geist-Kirche in Moosach

The Merry Pranksters

Futhur heißt der Bus und Ken Kesey der Lenker,
Wir sind Merry Pranksters und buspassagiert.
Die Tour schult die Crew um in lässigste Denker,
Wir jubeln "Que pasa?", auch wenn nichts passiert.

Delete-Tastentänzelnd sind unsre Essenzen -
Wer nicht mit im Bus sitzt, ist nicht mit im Bus -
Und maximal schnell fährt man seine Grenzen.

Die Anbeginn-Ahnung berührt schon den Schluss.

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Frank Klötgen - Post Poetry Slam - immer frische Gedichte & Fotos RSS abonnieren