Liebe und Beziehung

Klassische und sehr unklassische Liebesgedichte.

Ententeich Mönchgrün & das eintausendachthundertelfte Gedicht

Ententeich in Mönchgrün

Herzschritttänze

Jeder Ort verbirgt eine Paartanzenklave,
Die ist nicht mal Einheimlichkeiten bekannt,
Dort ist manch bekennender Schrittfolgenskalve
In gänzlich zerrüttende Rhythmen entbrannt.

Hier stellt sich dein Herzschlag dem Takt der Musik,
Manövrierend ums Wörtchen Erregung.
Der Form halber flötet man "très sympathique!" -
Doch es geht um Bewegung, Bewegung.

Schiefen & das eintausendsiebenhundertsiebenundneunzigste Gedicht

Bei Übersee am Chiemsee

Ripostegedicht zu "I love your smile" von Shanice

Dein Lächeln (ist alles, was ich brauche)

Mein Zehennagel und dein Lächeln -
Sie wär'n ein wunderschönes Paar!
Die Restkörper prägt Nebensächeln -
Im besten Falle unsichtbar.
Ach, herzlich klein wär mein Int'resse
An der Ödnis deiner Fresse,
Gäb's nicht unter deiner Nase
Jene rettende Oase:

Dein Lächeln. Ich liebe dein Lächeln.

Die Lippen und Mundinnenwinkel
Könnt als Rahmen ich ertragen -
Aber weit'rem Schöngetrinkel
Möchte vorab ich entsagen!
Ach, ließest du dich operieren
Und vom Ballast separieren,
Weil niemand dein Gesicht vermisst -
Das einzig Liebenswerte ist:

Dein Lächeln. Ich liebe dein Lächeln.

Dies Lächeln ohne die Visage
Ist des Begehrens Kernessenz!
Doch mit Mogelpack-Verarsche
Betrügt dein Lächeln seine Fans:
Sag, wer hat denn bloß, in aller Welt,
Den ganzen Humbug mitbestellt?!
Ich denke, ich müsste in einem fort speien,
Glänzte da nicht vor den Karieszahnreihen:

Dein Lächeln. Dein Lächeln,

Welches wohltuend-himmlische Ruhe verspricht:
Denn Deppen, die lächeln, rappen nicht!

Doch liebt dich, Lächeln, um nichts misszuverstehen,
Nur ein einziger Nagel von meinen zehn Zehen!

Wassermarsch & das eintausendsiebenhundertsiebenundsechzigste Gedicht

Fontäne im Hofgarten von Schloss Schleisheim

Beherrscherung

Wie vor Scharen zarter Zaren
Charme wie Contenance bewahren?
Mag man einer deart raren
Chance ganz entsagen?
Oder die Enthaltsamkeit
Halt auf eine andre Zeit
Samtensanft vertagen?

Lüftl & das eintausendsiebenhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Lüftlmalerei am Schulhaus in Bayrischzell

Paare in der Dorfgemeinschaft

Er: Star der Lüftlmalerei,
Sie: Stark in Hüftlprahlerei -
Letzteres ward sehr geachtet ,
Mahnte jener auch: "Gleich kracht'et!"

Eizenberger Weiher & das eintausendsiebenhunderteinundvierzigste Gedicht

Alter Steg am Eizenberger Weiher / Alter Weiher

Es war in Schöneberg

... im Monat Mai:
Und wieder spielt Musike,
Und wieder ist es Mai.
Oh Schöneberg, oh Schöneberg,
Du sagst zu uns: Wir zwei.

... im Monat Juni:
Du immer noch so schnieke,
Dein Partner schwärmt: "Ja mei."
Oh Schöneberg, oh Schöneberg,
Ob ich Dir je verzeih'?

Ostufer & das eintausendsechshundertdreiundneunzigste Gedicht

Blick vom Jochberg auf den Walchensee

Unüberwindbar

Irgendwann bleibt für einen von uns beiden
Die Liebe als Trauer zurück.
Trotz trostloser Stunden zeigt sich dann im Leiden
Ein unüberwindbares Glück.

St. Ursula & das eintausendsechshundertsechste Gedicht

Weihnachtliche Deko in der St. Ursula Kirche Schwabing

Der Neuanstoß

Es langt ja schon zum Neuanfang
Für'n jahrelangen Boy-Anhang
Viernächtchenlang untreu zu sein, konsequent
Mit neuem Zechtourkontingent.

Denkt jetzt wer verächtlich:
"Mein Mädchen, das rächt sich!",
Dem lächelt sie sehr lässig zu:
"Echt, ich fühl mich prächtig, du!"

Wintersonne & das eintausendfünfhundertdreiundneunzigste Gedicht

Sonnenuntergang am Olympiapark

Love

Du hast von der Lieb' in die Welt mich getschüsst,
Schriest "Raus hier!" statt "love is the word".
Ein Vorderzahn ward deiner Anmut entküsst -
Den Rest hast du selber zerstört!

So viele Spuren Hässlichkeit
Hat Zeit uns eingedörrt,
Weil jeder "Halt die Fresse!" schreit
Und niemand sich empört.

Im Tonnenlawinengeröll liegt ein Einst -
Das hätt' uns auch wortlos gehört.
Mag sein, dass du darüber seltener weinst.
Die Zahnlücke pfeift " ... is the word".

Alte Wirkstätten & das eintausendfünfhundertachtundfünfzigste Gedicht

Überruhr Holthausen

Verblasste Chance (an der Heimlichen Liebe zu Heisingen)

Hei, singen wir heut' von der heimlichen Liebe
Der'n Unheimlichkeit ich einst schüchtern gescheut!
Doch wäre anheim ich gefall'n ihr – was bliebe?
Vielleicht hätt' ich's einfach nur gleich schon bereut

Grandezza & das eintausendfünfhundertdreiundvierzigste Gedicht

Häuserfassaden in Venedig

Ohne lange Worte (Ein Kompliment)

Vermiss die Komplimente nicht!
Sie wär'n zu selbstverständlich.

Du weißt, dein Schein verbrennt selbst Licht!
Doch Redezeit ist endlich.

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