Venedig

- 25.02.2017 Ausflug zum Carnevale
- 23.02.2020 Ausflug zum Carnevale
- 03.10.2020 Corona-Ausflug
- 19.02.2023 Ausflug zum Carnevale

Venedig-Idyll & das zweitausendzweihundertvierundvierzigste Gedicht

In den Gassen Venedigs

Ahn/Recht

Die Nichtahnbarkeit mancher Wunder
Ficht Alltäglichkeit gar nicht recht an.
Mich zieht als ein Knospen-Erkunder
PofAhnbarstes in seinen Bann.

Ich weiß, es steht Vorsatz-Entzücken
Als Rauscheinheit niemandem zu,
Doch anbeetungsfreudiges Bücken
Behauptet sich tolldreist als Clou.

Verkupplungen & das zweitausendzweihundertdreiundvierzigste Gedicht

Die Kuppeln vom Markusdom von oben

Auf/Recht

Dies sind konservative Blumen!
Wer wär ich, wär ich ihrer Meinung?
Ich brüll in ihr Blühen ein eiliges Buh. Men-
tal wünsch ich ihre Versteinung!
Verneinung der Blüte!
- weil konversativ.

Ich wachs ohne Güte
Und fühle mich schief.

Mieswetterlaune & das zweitausendzweihundertzweiundvierzigste Gedicht

An der Fondamenta Zattere Al Ponte Lungo

Dann hinterlasst mir bitte ein Like

Die Masse der Coolen
Ist schlichtweg très uncool -
Wie sie um uns buhlen
Als Followerpoolpfuhl!

Und immer sollen wir was liken,
Für blässliche Belange streiken.

Den Scheinwerferlosen
Fehlt's längst schon an Masse,
Als panisch von Posen
Umworbene Klasse.

Und ständig sollen sie was liken,
Für blässliche Belange streiken.

San Giorgio & das zweitausendzweihunderteinundvierzigste Gedicht

Blick auf San Giorgio Maggiore

Nach getaner Arbeit

Hab eine ganze Woche lang
Nur öden Scheiß gemacht.
Der Unzulänglichkeiten Klang
Hat bös dazu gekracht.

So oft schuf jeder Schritt nach vorn
Ein abermals Zurück.
Doch glomm fromm, um uns anzspor'n,
Jed kleinstgeschaffne Stück.

Auf meinem Weg zur Arbeit winkt
Herr Sisyphos mir zu.
Der ahnt, wie mir mein Leben stinkt -
Und jetzt weißt das auch du!

Ausguck & das zweitausendzweihundertneununddreißigste Gedicht

Blick vom Fondaco dei Tedeschi auf den Canale Grande

Crossover-Ripostegedicht zu Rilkes "Wenns Frühling wird" und "Karneval" von W. Busch.

Im Frühling, zu Karneval

Wenn sich die Narren und Vernarrten
Im Faschingsrausch zusammenschließen
Und frühe Paarungsträume sprießen,
Die Säfte in die Schäfte fließen,
Konfettis aus Kanonen schießen,
Will ich mein Innerstes begießen
im Biergarten.

Nun schunkeln sich die Unbepaarten
In unmaskiert beschwipste Tänzchen,
Umwedelt von betrunk'nen Schwänzchen,
Bedrängt das Schnaps-statt-Kaffeekränzchen
Kamelien- und Kamellepflänzchen.
Was blüht hier wem beim zarten Lenzchen
im Biergarten?

Wenn heimwärts wir durch Trübsinn waten,
Gestützt von andren Kotztümierten
Und Luftgeschlängelei-Verzierten,
Zähl'n wir, die so nach Frühling gierten,
Zu vorschnell in den Herbst Verirrten
Samt Hausverbot bei vielen Wirten
von Biergärten.

Palazzo Mocenigo & das zweitausendzweihundertsiebenunddreißigste Gedicht

In der Textil- und Parfumausstellung im Palazzo Mocenigo in Venedig

Taktstock

Ich drille wie ein Dirigent,
Der die hinter ihm spielende Welt gar nicht kennt,
Die meinem Blick ergeb'nen Werke
(und lob das Ausmaß meiner Stärke) -

Tu dies vielleicht verlor'n.

Ich schaue nie aufs Publikum,
Nenn es ungestüm vorschnell mal bräsig, mal dumm,
Doch leb davon, ihm zu gefallen
(als schwierigster Sollwert von allen) -

Die Muse spielt dort vorn.

Haute Couture & das zweitausendzweihundertvierunddreißigste Gedicht

In der Fondaco dei Tedeschi

Füllfederhalt

Nun, wederst früher nochtens bald
Knülltzer ein Füllfederhalt
Jenen Müll, der aus mir schallt!

Nur die Hülle, die wird alt.

Nachtfalter & das zweitausendzweihundertzweiunddreißigste Gedicht

Karneval in Venedig 2023

Teilrückzugswiderruf

Ein Kleingedanke ärgert sich:

"Mein werter Autor, haste nich
schon über mich genug geschrieben?!"

"Mag sein, doch scheint mir jedes Mal,
Du lässt erneut mir keine Wahl:
So klein, so groß, dass es entspricht,
Sind Autor und Gedanke nicht -
Und viel scheint unerwähnt geblieben!"

Frari-Aussicht & das zweitausendzweihundertdreißigste Gedicht

Blick auf den Kirchturm der Santa Maria Gloriosa dei Frari

Das Wirrwarr und wir

Deine Rätselhaftigkeit
Schmeichelt meinen Lösungswegen.
Jäh entfernt, ist's nicht mehr weit -
Ständig komm'n wir uns entgegen.

F. dei Tedeschi & das zweitausendzweihundertneunundzwanzigste Gedicht

Blick vom Fondaco dei Tedeschi auf den Canale Grande

Im Versinken (als Geknickter auf Reisen)

In Venedig geht immer die Welt für mich unter.
Doch nirgendwo schluckt sich die Schwermut so munter ...

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