Speis & Trank

Gedichte, in denen Speisen oder Getränke die Protagonisten sind!

Olympia Triumphans & das eintausendfünfhundertfünfundsechzigste Gedicht

Statue Olympia Triumphans im Olympiapark München

Fett lächelt

Nie schafft's Anton vorbei
An der Konditorei.

Touristmenu & das eintausendfünfhundertfünfundvierzigste Gedicht

In den Abseitskanälen von Venedig

In der Touri-Falle (Zur Lust am Nepp)

Uns eint ein Gefühl, das sich selber genießt -
Es würzt uns das unschönste Essen.
Und schmeckt dieser Wein auch nach bissigem Biest,
Verwöhnt uns sein Anblick stattdessen.

Dorsoduro & das eintausendfünfhunderzweiundvierzigste Gedicht

Im Dorsoduro von Venedig

Rindsrouladen

Den Zauber der Beständigkeit
Werd ich alsbald vermissen,
Da in seinen Prämissen sich
Schon erste Fasern trennen.

Schon schmilzt ein Gletscher aus der Zeit,
Der wird sich nicht erneuern.
Mag Fortschritt sich beteuern - mich
Reu‘n die, die dich nicht kennen.

Moosach & das eintausendvierhundertsiebenundachtzigste Gedicht

Fußgängerüberweg bei Moosach

Urlaub 4

Schon sind alle Fünfe grade,
Schon ist es das zweite Eis -
Sonnenbad, mit Schokolade.
Bald schon ist's vorbei, ich weiß.

Sommerwind & das eintausendvierhundertsiebenundsiebzigste Gedicht

Im Englischen Garten, Nordteil

Zwischen den Spaghettigängen (Heya, Enrico!)

Zwischen den Spaghettigängen
Spielst du mir das Lied vom Tod
Mit wiederkehr'nden Binnenlängen
Im Endlosschliff als Zugangscode
Zu fast mantrösem Spannungsdrill -
Unfassbar laut und greifbar still.
Als Blasebalg in Atemnot
Zu mundharmonischbangen Klängen
Wattiert mich das Dessertverbot
Zwischen den Spaghettigängen.

Zweite Stammstrecke & das eintausendvierhunderteinundsiebzigste Gedicht

Bauarbeiten an der zweiten Stammstrecke in München City

Slaughterhouse

Ich steck dir noch 'nen Zweig ins Maul,
Dann bist du für mich Fleisch.

Zum Gruseln bin ich längst zu faul -
Erspar mir dein Gekreisch!

Der Schrecken der Maschine hat
Auch eine reine Seite,
Zerstäubt das Du, bakterienglatt,

Bis ich's mir zubereite.

Erste Balkonernte & das eintausendvierhundertachtundfünfzigste Gedicht

Unsere erste Balkonernte 2020 (Ausschnitt).

Art der Zubereitung

Fragtest du den Sternekoch,
Ob er denn was Leck'res noch
Aus Erde und Wasser wie hinreichend Licht
Für uns zubereite, vollbrächte er nicht,
Was jedwedem Erdbeergrün himmlisch gelingt,
Dem läppischsten Obstbaumzweig lässig entspringt.
Ja, der profanste Beerenstrauch
Kann es auch.

Doch unsre Kunst heißt: Etwas machen
Aus bereits erschaff'nen Sachen.

Auch der beste Koch der Welt
Strauchelt unterm Sternenzelt.

Odeonsplatzplatz & das eintausendvierhundertachtunddreißigste Gedicht

Der Odeonsplatz zu Coronoa-Zeiten

Leinsamenbrot

Lass den Samen von der Leine,
Leer ein Fass vom Damenweine!
Korn soll diesen Teig durchfließen
Und mit Bleigehalt erschießen!

Stärke ist des Brotes Süße!
Eingeback'ne Kerne füllen
Kerker wie devote Grüße
An die letztgefall'nen Hüllen.

Halbmast & das eintausendvierhundertsiebenunddreißigste Gedicht

Licht mast vom Olympiastadion München

Der letzte Geck

Beehren Sie, Fräulein, mich baldigst zum Tee
In meinem verheerenden Balz-Separee?!
Wo der Kitsch meiner Kissen aus Plüsch und aus Samt
Schon selbst nicht mehr wissen will, woher er stammt.

Hier wirkt noch des alten Stils vorletzte Chance,
Hier wirbt noch der Wirklichkeit Resteleganz,
Hier stirbt unvollendet mein Dasein als Geck,

Sirrt "Darling, Darjeeling?". Und dann ist es ...

Inselabschied & das eintausendvierhundertneunundzwanzigste Gedicht

Die Gärten auf Süd-Mahé

Osterbrunch (Mahlzeit Zwei)

Ich fraß so viel, dass ich vergaß,
Wen von der Schar zuletzt ich aß:
Es gäb der Kandidaten zwei -
Nur war's die Henne, war's das Ei?

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