Städte

Gedichte über Städte und Städtenamen.

Waldhausener Straße & das eintausendachtunddreißigste Gedicht

Ausgehviertel Waldhausener Straße

In Mönchengladbach

Wenn ich in Tönnchen mit dem Krad krach'
Bin ich wohl in Mönchengladbach
Wo mir manche Wohlgenährte
Sattsam schon den Weg versperrte

Wenn Wendy nicht so wendig ist
Bleibt zum Verschwinden wenig Zeit
Der Tod - zeigt sich zum Ende - ist
Ne Frage der Geschwindigkeit

Cansignorio & das eintausendfünfte Gedicht

Scaliger Grabmal Cansignorio

Verona

Ganz oben ruht stolz wie in Sänften gemauert
Das Rudel der Scaliger Hunde
Ich stürz durch die Piazzas wie aufsaugetoll
Tauch auch in arenige Runde

Was sonst so vom Ewig das Jetzt überdauert'
Kann schwerlich ein Tag ganz erzählen
Da gilt's zum Passieren von Speicher und Zoll
Den prägendsten Ausschnitt zu wählen

Brixen & das eintausenddritte Gedicht

Brixner Dom

Oder halt bergsteigen

Brixen, maul' ich unentschlossen, was soll man in Brixen tun?
Schau' mir mein entblößtes Glied an, reim's zusammen und brumm': Nun, ...

Swakopmund & das neunhundertzweiundvierzigste Gedicht

Swakopmunder Küstenkarneval

Zur Bedeutung von Swakopmund

Swa Kop - das klingt wie zwei Gesichter
Und beim Wort Mund denkt jeder Dichter
An den Kuss - zwa Kopp vereint im Kuss!

Doch Mund meint hier nur die Mündung vom Fluss
Swa stammt von Gesäß, Kop von was in ihm steckt
Was alle Bedeutung doch mächtig verdreckt
Und jeder Romantikvermutung entschlackt:

Swakopmund ist der Ort, wo der Fluss hinkackt

Nürnberg & das neunhundertsiebte Gedicht

Nürnberg Erneuerung

Nürnberg?

Ist das nun Nürnberg? Oder nur'n Berg?
Nähr'n wir uns Burgwerk? Oder gurkt man zum Ärg-
er der fußmüden Zürnenden hangwärts ab hier?

Hm.
Für'n Berg scheint's zu eben -
Selbst Zwergberge heben
Ihre Gipfelchen
'n Tüpfelchen
Höher
In der Luft Revier

Nee, ich verbürg mich: Das ist Nürnberg - mit Dürer, Führer, Würstel, Weggla
Doppelburg und Lederbux

Für'nberg fehlt's an jener Höhe, aus der du sonst auf Nürnberg guck's!

Elbfahrrinne & das achthundertneunundneunzigste Gedicht

Elbstrand Falkensteiner Ufer

HH

Hamburg ist niemals brisantes Verwöhnen
Hamburg ist immer okayes Versöhnen
Beim ewig rotierenden Wiederbesuch

Verziert von "Ja, reicht jetz!" und "Noch nich genug!"

Elbstrand & das achthundertachtundneunzigste Gedicht

Elbstrand Falkensteiner Ufer

Keene Perle

Hamburg hat den harten Blick
Immer Ehrgeiz im Genick
Kantig klar wie Stolz

Doch an seinem Elbrandstrand
Fand ich sogenannten Sand
Dat war echt nix Doll's

Vercelli & das achthundertzweiundvierzigste Gedicht

Basilika Sant Andrea Vercelli

Sindone di Torino

Dass ich nach dem Grabtuch
Einen ganzen Tach grub
War auf seine Art 'ne Tat
Durch die ich Turin vorm Ruin hab bewahrt

Turin & das achthundertsiebenunddreißigste Gedicht

Turin

Turin

Derbmondän an Alpenkrüstchen
Barockarkadische Gelüstchen
Und immerwähr'nder Zungenschnalz
Ob des üppignostalgischen Gasthausgehalts

Ein künftiger Coolspot inmitten der Häutung
Von nobler Savoyer zu neuer Bedeutung

Piazza Duomo & das achthundertfünfunddreißigste Gedicht

Alba Piazza Duomo

Alba

Das hunderttürmige Städtchen versinkt
In ihr wässriges Abbild der Einstelligkeit
Doch den Leerraum der höheren Lüfte durchdringt
Die H-Pracht und -Macht der vergangenen Zeit

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