Schlaf & Langeweile

Gedichte, die der Eriegnislosigkeit sowie dem Thema Schlaf und den Schwierigkeiten des Aufstehens zuzuordnen sind!

Bodensee & das vierhundertsechzehnte Gedicht

Bodensee bei Bregenz

Gute-Nacht-Lied für alte Kinder

Deine Stimmungsverwandten sind ausgewandert
Und der Aufruf zum Wandel plakatiert jede Wand
Trotz Verständnisnot hast du bald angebandelt
Klagst: "Das Schicksal hat jeder mal selbst in der Hand!"

Der Normalfall erstrahlt ob der neuen Gestaltung
Scheint nach Abblendung fast ganz der Alte zu sein
Dennoch lässt sich der Abtransport nirgends mehr halten
Und irgendwer macht sich mit Allen gemein

Nur du giltst im Kern solidarisch verdächtig
Und ertappst dich am Abend verhaltensallein
Du strampelst dich ab, summst dann stark übernächtigt:
"Schlaf, mein alterndes Kindchen, schlaf ein!"

Frühe Züge & das dreihundertzweiundneunzigste Gedicht

Poetry Slam im Tollhaus Karlsruhe

Zum Abschluss der Touretappe im Tollhaus Karlsruhe abgestiegen. Schön gefeiert trotz drohender Heimfahrt am frühen Morgen. Wieder daheim.

Doppelbett

Mit Dutzenden Stunden Schlafbedarf
Kehre ich zu dir zurück
Sehn' mich nach dem Schlafgemach
Und dass ich mal wieder geduzt werd vom Glück

Anse Source D'Argent & das dreihundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Anse Source D'Argent

Ohne Worte.

Meergewicht

Da ich hier auf La Digue lieg
Und gut vier Kilo mehr wieg
Im Einklang mit dem Wellengang
Erschnarche ich mir Walgesang
In einem Paradies aus Sand
Bin ich ganz Meer, bin ich ganz Strand

Chilloutzone & das dreihundertsechsunddreißigste Gedicht

Schwarz-Weißer Vari

Aus der Reihe der Faulenzergedichte. Mit passender Vari-Übung m Frühstückstisch.

Hängematte

Die Hängematte sagt mir barsch
Dein Körperschwerpunkt ist dein Arsch
Hier sammelt sich das, was von dir von Gewicht
So zeigt dir the Hammock dein wahres Gesicht
Dein hehrer Kopf stakt leichtgewichtig
Von Hüftenschwerkraft aufgerichtet
Und nistet hart im Knotenstrang
Weil er nicht wahrhaft von Belang
Dein Zentrum ist am Ende doch
Nur triebfäkales Ausflussloch
Es scheidet zumindest den Menschen vom Tier
Das sichre Gebrauchen von Lokuspapier

Mausmaki & das dreihunderteinunddreißigste Gedicht

Mausmaki

Mehr Schlaf geht nicht: Mausmaki am Tage, beim Zimmersäubern aufgespürt. Aber vor Einbruch der Dunkelheit wird kein Auge geöffnet, sei der Trubel auch noch so groß.

Einschlafgedicht

Mit achtzig Tonnen Gewicht auf den Schultern
Schlepp ich mich zum Marsch into Mausmaki-Schlaf
Ich bitte die Weiten des Alls ums Geduld-Hab'n
Und schmieg mich in Tiefen ein, lämmchenbrav

Steckerltier & das zweihundertsiebenundneunzigste Gedicht

Fischer Vronis Forelle

Reeller Imbiss.

Räume und Träume

Deine vollgeträumte Speisekammer
Wird heut von Eis und Schmaus geräumt
Du denkst, noch schlafend: Was für'n Jammer!
Hast dich im Liegen aufgebäumt
Und ärmeltief ins Mett gekrallt ...
War's auch mehr Wärme denn ein Halt!

Hast satt zu sein im Traum versäumt?
Nun hat der Raum sich ausgeträumt

Frühstück & das zweihundertdritte Gedicht

Hopfenfelder

Bevor der Tag beginnt, sitzt man manches Mal bereits im Zug. Und rauscht an Hopfen und Hoffnung vorbei.

Spätes Frühstück

Nun,

Dem frühen Vogel mag
Jeden Morgen, jeden Tag
Etwas Wurmverwandtes langen

Doch Nachtigall,
Die Nacht war geil -
Da brauche ich um anzufangen
Vorneweg, direkt zum Start:

Weck-Gebäck, das knusperzart
Jäh verweht des Schlafes Schwere,
Wenn ich's beim Kaffee verzehre

So legt auf die Gabel
Derweil ich noch gähne
Ein Starthilfekabel
Für Ozeankähne
Es werden dann, schon halbwegs klar
Der Tag und ich ein spätes Paar

Liegewiese & das zweihundertste Gedicht

Park an der Ilm

Der Park an der Ilm zu Weimar. Klassisch angemessener Rahmen für das 200. Gedicht der Tour.

Ich liege flach im tiefen Grase

Ich liege flach im tiefen Grase
Ganz hart in der Romantik-Phase

"Hier kommt keiner lebend raus!"
Schallt's aus Goethes Gartenhaus

Fühligkeit macht ganz schön fertig
Dass ich derlei durchsteh', ehrt mich

Auch vorm Klischee ist mir nicht bang!

Ich stell die Seele auf Empfang ...

Münster & das hundertdreiunddreißigste Gedicht

Münster

In Münster gefeiert. Vorher Slam. Trotz vorherer Streckensperrung Marl-Haltern.

Die verkaterten Morgen

Ein verknitterter Blick kratzt das Kalb meiner Stirn
Der gehört noch nicht so ganz zu mir
Ich muss ein verwittertes Fell strukturier'n
Die entglittenen Bilder des Tages entwirr'n
Danach erst begebe auch ich mich ins Hier

Jetlag & das dreiundzwanzigste Gedicht

Backstage Wo ist Hola Slam

Irgendwo zwischen dem Auftritt in Seattle und der Ankunft in Frankfurt wurde der 20. Januar verschluckt. Bin zu müde, um der Sache nachzugehen.

Nicht in der Lage - die verschobene Zeit

In Frankfurt hab ich eine Jetlagablage
Zu der ich, Frank, flugs meine Koffer noch trage
Denn die MEZ holt sich pardonlos ihr Stück
Des bei Hinfahrt verlängerten Tages zurück

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