Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Zeche Heinrich & das vierhundertdreiundvierzigste Gedicht

Zeche Heinrich Essen Überruhr Holthausen

Meine Maschinen

Meine Maschinen
Haben Turbinen
Haben die Stärke von mancherlei Pferden

Meine Maschinen
Sind fleißig wie Bienen
Liefern die Antwort auf "Wat soll dat werden?"

Meine Maschinen
Sind flott ausgespuckte
Schrottig gewordene Wegwerfprodukte

Meine Maschinen sind nachts oft allein
Und werden dir nie deine Skepsis verzeih'n

Bahnhof Göttingen & das vierhundertachtunddreißigste Gedicht

Göttingen

Der erste Winter

Wer im Schnee die Meisen tötet
Wird es schwerlich spurlos tun
Jeder Schlachtplatz warnt errötet
Dass die Mörder niemals ruh'n

Schlucken erst die Sonnenblenden
Still und stetig das Verenden
Wird man jeder Wahl verwaisen
Im Jahrhundert ohne Meisen

Leipheim & das vierhundertvierunddreißigste Gedicht

Leipheim

Der Heimleib

Der Heimleib steckt des nachts mit dir
Unter deckungsgleichen Decken
Er ist das Beziehungstier
In das wir unsre Glieder stecken

Dornbirn & das vierhundertzweiunddreißigste Gedicht

Dornbirn Weihnachtsmarkt

Das smoothe Märchen von Dornbirnchen

Dornbirnchen hat nur eine Nacht geschlafen
Und das nach ihres Prinzen unzähligen Küssen!
Ich erwähn's nur, damit Sie bei Märchenbedarfen
Nicht immer so mainstreamig auswählen müssen ...

Schwäbeln & das vierhundertachtundzwanzigste Gedicht

Freiburger Bächle

Die Säbel des Schwäbelns

Das Schwäbeln attackiert meine Misanthropie
Es martert den fleischigen Schmelz meiner Ohren
Die Impertinenz dieser Sprachmelodie
Klingt niedlichkeitssauer, im Kleingeist gegoren

Man schnattert sich sein Dorfsein gut
Im Schatten von Furor und Wut

Doch ich möchte verletzen, vergrätzen, verstören
Nicht immerfort dessen Negierungle hören

Ha noi, du abscheulichstes Buttercremeschwätzen
Du zwingst uns zum Kinderlaternenzerfetzen!

Darum geht's vielleicht auch - wirkt das Schwäbeln doch wie
Ein Stochern im Ofen der Misanthropie
So drängt man die Welt zu Zerstörung und Leid ...

Auf dass ihr Schwaben fröhlich seid!

Knödel & das vierhundertsechsundzwanzigste Gedicht

Karlsbrücke

Kein Knödelgedicht

Bedichte ich euch Knödelein
Schleicht immer sich ein Dödel rein

Der Schleimspucker scheint - ob kompakt oder länglich
Als Reim auf euch wohl unumgänglich
Und der würd' alles schier verderben
So muss der Plan des Verses sterben

Wie gern ich auch euch Knödel preise
Echt nich auf so 'ne blöde Weise!

Pilsen & das vierhundertzwanzigste Gedicht

Blick auf den Weihnachtsmarkt Pilsen

In Pilsen

Nun sind die Mägen voller Bier
Genau deswegen sind wir hier

Weißenburg & das vierhundertachtzehnte Gedicht

Weißenburg in Bayern

Der Moment, da

Ab dem Moment, da die Unerwartung den Weg zum Büffet alleine schafft
Sickert aus den Vorurteilen all die nie bewiesne Kraft

Welch fader Triumph, das Rezept zu entdecken ...
Nimm dir einen Teller und lass es dir schmecken!

Kultfabrik & das vierhundertsiebzehnte Gedicht

Technikum Kultfabrik

Der vermutlich sauberste Konzertsaalboden der Welt. In München, natürlich.

Überzeugt

Wir sind im Hier nicht zum Vergnügen
Dem sollten sich auch unsre Mundwinkel fügen
Wir wollen den Mindestansprüchen genügen
Polieren Gewissen mit Bissen und Rügen

Lippstadt & das vierhundertdreizehnte Gedicht

Lippstadt Kirche

Brave not brave enough

"Erlaubt mir, Durchlaucht, Eure Lippen zu küssen!"
(Mich deuchte, da vorher mal fragen zu müssen ...)

Im Rouge ihrer Scham fand sie zögernd den Mut
Sie fuhr sich gespannt durch das Haar und sprach: "Gut,
Dies sei Euch gewährt:
Wir vereinen die Münder für zwei, drei Sekunden!
Es scheint zwar verkehrt, doch den Irrtum wohl wert
Denn im wohligen Schauder soll vieles gesunden."

Irritiert starrt' ich nun auf den wartenden Mund, denn:
"Sorry, ich meinte die Lippen da unten!"

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