Paris

- 22.02.16 Paris, Poetry Slam, Café Le Chat Noir (21:00)
- 22.02.16 Paris, Poetry Slam, Downtown Café (22:30)
- 23.02.16 Paris, Sightseeing
- 11.09.21 Paris, Zwischenstopp auf dem Flug nach Marokko

Charles de Gaulle & das eintausendachthundertneunundvierzigste Gedicht

Flughafen Charles de Gaulle

Die Abfahrt

Bin ganz berauscht vom vollen Down,
Vom Speed der halsbruchnahen Fahrt,
Will aus dem Schlund mehr Tempo klau‘n,
Der Anschub pusht den Schwerpunkt zart.

Der zähe Aufstieg flieht in Kürze,
Verzehrt vom Spleen der Ignoranz,
Den Mären schon erfolgter Stürze
Entflieh ich mit Gourmet-Rasanz.

Nutzlos pendeln die Pedalen,
Die kühl in Pension geschickt,
Windgepeitscht fühl ich mich strahlen,
Da die Weite weiter kickt.

Paris revisited & das neunhundertneunundsiebzigste Gedicht

Blick vom Eiffelturm

Am Wachwechsel

"Wir räumen das später weg", wurde gedacht
Doch dann wurde sehr zeitig gestorben
Von Tätern erträumt, steht das "Wird noch gemacht"
Vor dem Tor der Geschichte
Und im Fort der Gedichte
Und fühlt sich wie weiters umworben

Paris, die letzten Stunden & das dreiundsechzigste Gedicht

Paris Tuilerien

Vor Abfahrt gen Wiesbaden bleibt noch Zeit für einen königlichen Spaziergang und entsprechende Gedanken:

Le roi, c'est moi

Als ich heut in den Tuilerien
Gehüllt in Taft und Tüll erschien
Da sagte dein Blick: "Nu, wieso nicht was wagen?
Doch sollte nicht ich anstatt du sowas tragen?"

Metro & das zweiundsechzigste Gedicht

Metrostation Paris

Wenn man es eilig hat, stellt sich bald die leicht dahingefluchte Frage: Wer hat sich diesen Wegewirrwarr beim Umstieg zwischen den Metrolinien eigentlich ausgedacht - und ist das wirklich der kürzeste Weg? Oder so:

Gängelei

Ich hab mich im Innern der Metro verlaufen
Ein Gängegemenge wie im Ameisenhaufen
Doch nachdem ich gut zweieinhalb Städte durchquert
Bemerk ich: Ach, guck mal - bist gar nicht verkehrt
Da steht schon am Gleis meine Bahn, welch ein Glück!
Die fährt mich vermutlich ein Stückchen zurück ...

Montmatre & das einundsechzigste Gedicht

Paris Silhouette

Ach, voll vergessen: Da gab es gestern das sechzigste Gedicht - womit ein längerer Text gefordert war - und schon ist alles veröffentlicht und das Versprechen, in Zehnerschritten längere Texte zu präsentieren, zur Lüge geworden. Es ist aber auch so, dass sich der Rhythmus der Gedichte erhöht hat und hier längst mehr als ein Gedicht pro Tag landen. Außerdem steht - ganz frisch entschieden - für 2017 ein neues Marilyn's Army-Album an, für das jetzt die Texte geschrieben werden müssen. Bevor nun die Hyperventilation einsetzt, mag ich die Längere-Slamtext-Taktung auf 15er-Schritte eineichen. Und euch heute nachträglich mit einem der neuen M.A.-Texte abspeisen ... Ein neuer 5-Minüter dann bei Beitrag Nr. 75 - versprochen.

Unzerstörbar möglich

Du kannst mich jeden Tag hier sehen
Und mich auf einem Schlag verstehen
Es könnte mich auch int'ressieren
Welche Dinge Dir passieren

Doch es ist nicht so, es ist nicht so
Dennoch wird ein Teil der Welt stets
Unzerstörbar möglich sein
Unzerstörbar möglich sein
Unzerstörbar

Ich kann, sofern ich's mag, was drehen
Oder auf den Vertrag bestehen
Und wir könn'n laut hinaus skandieren:
Wir woll'n alles ausprobieren!

Doch es ist nicht so, es ist nicht so
Dennoch wird ein Teil der Welt stets
Unzerstörbar möglich sein
Unzerstörbar möglich sein
Unzerstörbar möglich

Wir könn'n laut hinaus skandieren:
Wir woll'n alles ausprobieren!
Nur es ist nicht so, es ist nicht so.

Eiffelturm, zum Zweiten & das sechzigste Gedicht

Paris Silhouette

Bis zu meinem Hotelzimmer sind es 110 Stufen (und es gibt auch keinen Aufzug). Daheim habe ich 96 Stufen zu bezwingen (und es gibt auch keinen Aufzug). Da erscheinen die 669 Stufen zur zweiten Etage des Eiffelturms beinahe etwas wenig. Und es gibt durchaus einen Aufzug. Aber:

669 Stufen

Ob als

"Papa, ich will Pommes!"-Nöhler
Städteausflug-Bustourist
Preissensibler Interrailer
Oder Birthday-Amourist -
Auch auf meiner Lesetour
Nahm ich stets die Stufen nur

Sollte ich einst, schon erlahmt
Mich noch hin zum Turme schleppen
Tragt mich hoch zum letzten Mal

Aber bitte nehmt die Treppen

Eiffelturm & das neunundfünfzigste Gedicht

Marsfeld und Eiffelturm

Der freie Tag in Paris. Und endlich Sonne. Sightseeinggemäß.

Zurredestellung

Was willst du denn noch hier von unserer Stadt,
Du aufgeregter Turm?!
Du Stahlgelüste Rüst- und Wüstling
Höchst emporgeleckter Wurm
Sag an - aber so, dass wir's unten versteh'n!

"Mann, ich mach keinen Ärger - ich will hier bloß steh'n."

Parisparis & das achtundfünfzigste Gedicht

Rue Jean-Pierre Timbaud

Nasser Empfang zum Doppelgig. Eine Straße, zwei Läden - der Transit durch Plädderregen.

Die Verlierer sind ausgemacht

Paris im Regen ist noch immer Paris
Keine Stadt kann als Stadt jeden Tropfen verneinen
Gerade deswegen gilt unerregt dies:
Sehr wenig wird ähnlich auf Ewig erscheinen

Ankunft in Paris & das siebenundfünfzigste Gedicht

Paris Hotel Marignan

Pardon, Stuttgart. Da warst du gestern Abend einfach nur Zwischenstation auf dem Weg Zürich-Paris. Aber im Sommer gibt es auch für dich ein Gedicht. Und gegen Paris darf man schon mal verlieren. Oder?

Solo in Paris

Statt der Liebe Paris
Riet die Szeine doch immer
Statt als Paar is
Man hier nun aleen aufm Zimmer.

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