Liebe und Beziehung

Klassische und sehr unklassische Liebesgedichte.

Buckow Zentrum & das eintausendzweihundertundzweite Gedicht

Buckow Mühle

Das schöne Geschlecht

Wenn die Moral-Ischen ihren Moralischen kriegen,
Geh in Deckung und sieh heut von solchiger ab!
Lass dort, wo es lässlich ist, andere siegen,
Lob die Welt, dass es nie eine feinere gab!

Und geht's dir auch allzusehr gegen den Strich -
Nimm's weniger schwer, Mann, und ändere dich!
Dröhnt in dir die Ahnung, das sei nicht gerecht -
Bleib Fan all der Blüten vom schönen Geschlecht!

Hafenbecken & das eintausendeinhundertneunundfünfzigste Gedicht

Im Hafenbecken von Baie St. Anne, Praslin

Das Unzählbare

Dem Unzählbaren nachzuspüren,
Es mit demutverbundener Vagheit zu nennen,
Vergoldet den Kitzel vom Nicht-mal-berühren
Und heilsam verdächtigen Wiedererkennen.

Praslin & das eintausendeinhunderteinundfünfzigste Gedicht

Sonnenuntergang am Anse Laszio auf Praslin

Schwyzertütsch an Stränden

Du schienst mir ein "Ich hab mich niedlich forever!"
Und schillerst nun plötzlich ganz garstig im Sand.
Dein Sang ist auch hier nicht zu artifiziell, er
Zerlöscht nur all das, was ich mit ihm verband.

Wir können, was wir lieb gewannen,
Nicht ungeprüft begreifen.
Willst du dein Herz für immer bannen,
Muss es auch weiter schweifen!

Anse Laszio & das eintausendeinhundertachtundvierzigste Gedicht

Sonnenuntergang am Anse Laszio auf Praslin

Ripostegedicht zu Bert Brechts „Komm Mädchen, lass dich ...“

Das generische Maskulinum

Komm dorthin, wo da steh‘n
Die Mädchen und der Hopfen!
Ins Leben lass dich geh‘n
Und Dir das Herz verstopfen!

Das geht bis in die Füße!
Und ist die Wurzel wund,
So bunkre für dich Grüße -
Sag: „Danke, bin gesund!“

Die höchste Krone gilt
Dem Duttenpracht-Entblößer!
Die Sorgen werden mild,
Des Lebens Freuden größer.

Der Blick streift meist zu eilig -
Am Bauch verweilt mein Mund!
In Lieb und Lust wird heilig
Der Erdenkugel Rund.

La Digue & das eintausendeinhundertsiebenundvierzigste Gedicht

Anse Source D‘Argent

Die Leichtigkeit der Mählung

Komm, lass uns einander verbindlichst verbinden!
Wie sollten wir zwei noch was Besseres finden?
Klingt das zu bescheiden? Den Neidern vielleicht.

Die grämt, was uns beiden an Lebensglück reicht.

Stalinallee & das eintausendeinhunderteinundvierzigste Gedicht

In einem Häuserdurchgang der Karl Marx Allee / Otto Grotewohl Grundstein

Regen in der Simon-Dach

In Berlin ist der Regen am grausten
Und treibt durch die Straßen wie desint'ressiert
An all der temporär enthausten
Unwürdigkeit, die da frömmelnd spaziert
Und irrt
Und irrt.
Und irrt.
(Man will etwas Spirit ja trotzdem erleben.)
Und immer nasser,
Blasser
Wird.
(Hier wirkt aller Abschaum nur herrlich daneben!)

Es belächelt die Stadt die zerzausten
Schöpfe, die ohne Berechtigung sind.

In Berlin ist der Regen am grausten
Und aus dir nieselt immer noch Schönheit, mein Kind!

Bentota & das eintausendfünfundneunzigste Gedicht

Strand von Bentota

Schlichtes Liebesgedicht

Mein Sorgen um dich kennt kein Maß,
Rührt meines Leibs Gewebe,
Löscht alles, was ich je besaß,
Ist das, wofür ich lebe.

Malabarhornvogel & das eintausendzweiundachtzigste Gedicht

Malabarhornvogel Paar

Deine Beleidigungen

Ich ließ mich drauf vereidigen:
Die Art, mich zu beleidigen
Zur Kunst zu machen, beherrscht nur du!
Ach, wie gern hör ich dir zu ...

Wie tief wie produktiv du bist!
Wie wendig du mich endlos disst!
Ergiebigkeit krönt deine Maschen,
Die mich stetig überraschen.

Dumpf verklumpte Nettigkeiten
Mögen uns ins Bett geleiten -
Denn Schwärmerei benötigt nicht viel,
Ist vom Anspruch unsubtil.

Deinen Zank, der niemals langweilt,
Ehr ich so, dass hier nun Dank zeilt!
Denn seine Brisanz verwebt uns zwei
Zu ewig währ'nder Bändelei!

Kruppwaldentree & das eintausendfünfundsechzigste Gedicht

Herbstlicher Kruppwald auf privatestem Privatbesitz

Deine Treue (Ein pragmatisches Liebesgedicht)

In einen wie mich könnt ich mich nicht verlieben!
Und find's pfundig mutig, dass du's dennoch warst ...
Nach all den Disputen, die uns schier zerrieben
Bin immer noch ich es, mit dem du dich paarst!

Kranhäuser & das eintausendzweiunddreißigste Gedicht

Kranhäuser am Kölner Rheinufer

Augenkontakt

Nicht bloß einen Augenblick -
Willst du mir was taugen - schick'!
Weite deine Schau gern aus
Angedickt zum Augenschmaus!

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