Kochelsee

Einer der notorisch von mir aufgesuchten Badepunkte während der Tourpausen.
- 01.08.2016 Planschen
- 19.10.2017 Flanieren
- 01.03.2021 Wanderung auf den Jochberg

Bergevangelen & das zweitausendfünfhundertsiebenundfünfzigste Gedicht

Die evangelische Kirche in Kochel am See

Ripostegedicht auf "Gottes Wille" von Richard Dehmel

Die sündenfällige Schöpfung einer Hautunreinheit oder …und am achten Tag erschuf Gott, der Herr, den Pickel

Du hast nach Dehmel'schen Rat in den Apfel gebissen,
Mit der dämlichen Tat es beim Schöpfer verschissen,
Oh Eva! Da in dieser Not
Des Sündenfalles Fallbeil droht,
Bitt' ich beim Ärger mit dem Alten
Zumindest mich herauszuhalten!

Wir war'n im Paradies a Paar -
Und sicher war dies wunderbar,
Doch nach der Ära Love & Peace
Wird aus dem Paar- a Solodies.
Denn kaum lief's in der Wildnis nach deiner Fasson,
Riecht's am Baum der Erkenntnis nach Umzugskarton!

Ey, du wusstest doch: Unsre Pflicht ist's zu entsagen!
Und entsprechend nicht hinnehmbar ist dein Betragen -
Da kannst du, mein Gott, gerne irgendwen fragen!
Für den Biss sind gewiss Konsequenzen zu tragen -
Gegen mich besteh'n dagegen gar kein Klagen.

Nun mag ich ob der Trennung nicht zu sehr verzagen,
Dich allerdings ob der auch zukünftig kargen
Versorgungslagen mal wagen zu fragen:
Ich würde gern noch jenen Apfel ab-nagen,
Denn seit Tagen verwehrt blieb's Behagen im Magen -
Und wir müssen dem Herrgott ja nichts davon sagen!

Doch im Büßergewande erkenn' ich entsetzt:
Irgendwer hat meinen Imbiss dem Herrgott gepetzt!
Aber ich war nicht Initiator – ich hab nur mal probiert!
Was den Herrn in der Höh scheinbar nicht int'ressiert -
Denn um nie zu vergessen, dass er mich einst entlarvt,
Unser Schöpfer uns jung schon mit Mitessern straft.

Landzunge & das zweitausendfünfhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Kochelsee-Ufer bei Schlehdorf

Elon Musk

Du selbstherrlichster aller Trumpeltierfans
Wirst Laber-Minister für Ineffizienz?

(Du musst übrigens auf rhetorische Fragen,
Auch wenn du's für wichtig hältst, nicht etwas sagen!)

Aspenstein & das zweitausendfünfhundertfünfundfünfzigste Gedicht

Am Schloss Aspenstein in Kochel am See

Ein missratener Tag

Ich mag an einem missratenen Tag den Tatenriss.
Vertag jedes Bisschen auf Morgen, vertag-
-e Magenweh und Rattenbiss.

Kochelseerunde & das eintausendsechshundertzweiundneunzigste Gedicht

Blick vom Jochberg auf den Kochelsee

Die bayerischen Kanzlerkandidaten

Wie der Strauß, sö der Stoiber kamen von Plätzen
Mit Horst und Hof und See -
Man muss solche Wurzeln, ganz sonnenkla, schetzen,
Ist man nur Arm in NRW.

Herbsterben & das sechshundertachtundsiebzigste Gedicht

Herbstlaub

Ein Letztes

Dieses Feld trägt noch immer die Sonne
Doch es hat sich im Kopf schon getrennt
Es strahlt in der üppigsten Wonne
Die sich in sich selber verbrennt
Noch wabert die fröhliche Zeit
Im frecher fröstelnden Dunst
Schon greift vom Waldrand aus weit
Des Winters grobe Kunst
Der malt ohne Farben
Schon löscht er, was bunt
Wir jedoch haben
Noch ohne Grund
Angst ums Jetzt - es
Hält sich matt
Manch letztes
Blatt

- Mehr Herbstgedichte -

Kochelseesteg & das sechshundertsiebenundsiebzigste Gedicht

Kochelseesteg

Rosen

Es ist, einmal enttarnt, der gewöhnlichste Duft
Nur er schlüpft als exotisches Ahnen
Und verfolgt deine Sinne als zähester Schuft
Er verhöhnt deine Freude als zahnen-
Des Sehnen nach etwas mehr Orient und so
Auf leicht zu becircendem Glaubensniveau
Dass du, Haremsberechtigter, schlürfst erste Dosen ...

Doch all dein Verlangen begnügt sich mit Rosen

Seeweg & das sechshundertsechsundsiebzigste Gedicht

Weg zum Kochelsee

Vorerst

Vielleicht werd ich der Welt mal erzählen
Von niemals vollendeten Plänen
Von nicht eingeschlagenen Pfählen
Und früh ausgefallenen Zähnen

Vorerst sag ich "game over" und steh auch dazu
Im Endeffekt hört ein'm ja eh keener zu

Abendrot & das zweihundertzweiundneunzigste Gedicht

Kochel am See

(...)

Die Neige

Kein glänzender Einfall grätscht jetzt noch ins Senken
Kein Wortwitz ernörgelt sich seine Notiz
Kein Reim möchte sich kurz vorm time out verschenken
Die Metrik verkneift sich verspätete Beats

Kein Strophengeäst will sich weiter verzweigen
Wenn alles errötet, heißt's: Einfach mal schweigen

Kochel am See & das zweihundertneunundachtzigste Gedicht

Kochelseefischer.

Rezept für den Gegenbeweis

Man hört im Sud des Rochens Röcheln
Den Ruth und ich in Kochel köcheln (blogfreie Version: im Kochtopf köcheln)
Und auf dem aufgeklappten Beitisch
Zappelt sichtbar noch ein Haifisch

Wie ich aus der Delphinen-Schule
All die Innereien pule!
Weiter hinten macht es Zisch:
Ruth frittiert den Tintenfisch

Da gab es ja doch schon sehr viele Gerüchte
Wir äßen niemals Meeresfrüchte
Dass unser beider Kost allein
Bestünd' aus totem Ochs und Schwein
Uns vielleicht noch Getier mit Gefieder errege ...

Was ich nun hiermit widerlege!

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