Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Marburg & das zweihundertdreiundzwanzigste Gedicht

Marburg

Marburg. Drei Tage Unterkunft.

Marburg an der Soundso

Es scheint mir Marburg an der Lahm
So spröd und öd, so allzweckzahm
Idyllisch-willig, tief im Tal
Und nah am "Mir doch scheißegal!"

Doch du entgegnest: "Bursch, von wegen!"
Ziehst für Marburg deinen Degen
Im Gegenteil: "Ein steiler Zahn!"
Sei dieses Örtchen an der Lahn
"Witzig-spritzig, mega-hip
Voll der nette Städte-Trip!"

Was bedeutet, dass zum Schluss
Jeder selbst entscheiden Fluss

Dünen & das zweihundertachtzehnte Gedicht

Strand bei Westerland

Mehr Feedback aus den Dünen.

Kurt & dünig

"Das Wattengras am Dünenrand
Gleicht dem leicht angeschwitzten Strubbelhaar
Vom hoch geschätzten Kurt Cobain!"

Verkündete ich kühn dem Land
"Und wer's bislang noch nicht so sah
Der sollt' es jetzt so seh'n."

Weingedicht zwei & das zweihundertzwölfte Gedicht

Bayreuth

Wein zum Weinen?

Notlösung, not Lösung

Kerl, wat schmeckt der Wein kacke!
Ist 'ne harte Attacke
Sorgt für grässliches Brennen in Magen und Schlund

Der sticht schon hässlich in der Nase
Ist des Geruchsinns Metastase
Den behält doch kein Mensch 'ne Sekunde im Mund?!

Dass er dennoch so beliebt
Ist, weil's grad keinen andren gibt

Immenstadt & das zweihundertsechste Gedicht

Immenstadt Marktplatz

Warum auch immer. Was in Immenstadt entstand, soll mit Immenstadt in Verbindung bleiben. Vielleicht grad wegen der grundsätzlichen Berserkerferne.

Der Berserker

An jedem Platz könnte viel Schöneres wohnen
Diese Chance zu erhalten, würd' es sich doch lohnen
Das Nicht-Geniale einzureißen
Die schwachen Welpen tot zu beißen
Dem Schritt voran den Raum zu schaffen

Stattdessen nuckeln wir am laffen
Benzin der Kopien (zum privaten Gebrauch)

Mit gekappter Manie mag man die vielleicht auch

Thüringen & das zweihunderterste Gedicht

Saale-Schleife

Weil ich Thüringen immer schon das landschaftlich schönste Bundesland nenne, Rainald Grebe (in Vertretung vieler) nicht mag und sich dies schicksalhaft in dessen Lied "Thüringen" zu einem Gesamtmurren'n'Schnurren sammelt, hier eine Zusammenfassung als Gedicht.

Die Rache der Prärie

Für Thüringen
Umbringen
Könnte man,
Einverstan-
-den, den überheb-, gräss- und gewöhnlichen Grebe
Weil dummbeifallsüchtiges Flachwitzesingen
Grund genug nimmt, dass er weiters wohlgemut lebe ...

Nun

Durch die Saale-Schleifen läuft kein RTL II
Und die einfachsten Scherzchen geh'n meist schnell vorbei

Erlangen & das hundertsechsundneunzigste Gedicht

Schloss Erlangen

Schon wieder ein Stadtschloss - gestern Braunschweig, heute Erlangen.

Fragen über Fragen

Was willst du mit deinem Gezeter, Erlangen?
Verlangst du von Mittätern bessere Zangen?
Ist nicht so ein Hater per se schon befangen?
Und meinst du, dass zehn Meter Absperrband langen?

Das sind halt so Fragen - die kann man sich stellen
Doch würden hier wahrlich die Antwor-
-ten nicht so richtig was erhellen
Denn, was, zum Teufel, habt ihr vor?

Tonstudio & das hundertvierundneunzigste Gedicht

Tonzone Studio Wattenscheid

Den Vormittag in Wattenscheid für die Aufnahmen von sechs weiteren Songs zum am 2. Oktober erscheinenden zwölften Marilyn's Army genutzt. U.a. dieses Lied:

Starallüren

Insgeheim kann ich schon spüren
Wie die frühen Starallüren
Schür'n die Divenhaftigkeit
Es greift Kritik per se zu weit

Spart Euch das - ruft freudenvoll:
Alles verziehen, alles wundertoll!
Weiterhin zu inkludieren:
Nicht mehr zieren - Schmierenstück ole!
Halberledigt stimmt die Predigt bis auf unbestimmt

Ganz geheim wirst Du Dich rühren
Und die zu Idolen küren
Als würd'st Du für ihren Thron
Dich immer int'ressieren schon

Ungemein kann es verführen
Wenn vor den verschloss'nen Türen
Zeigt sich meine Wenigkeit
Glaub mir, boy - es führt zu weit!

Spar Dir das - und bleib Dir treu
Alles verlogen, alles auch nicht neu!
Weiterhin zu inkludieren:
Abservieren - Schmierenstück ade!
Und sich gnädig dem entledigt, obwohl alles stimmt.

Isarspaziergang & das hundertzweiundachtzigste Gedicht

Isar

Endlich: Ein komplett freier Tag. Daheim.

Über Berufsjugendlichkeit

Hast lange Jahre im Zug zugebracht
Doch viel, viel zu selten dein Liebes besucht
Derweil zwar die Flamme der Verve verflacht
Wirst du noch in Hoodie samt Basecap gebucht

Proberaum & das hundertachtzigste Gedicht

Tonzone Studio Wattenscheid

Aus dem Aufnahmestudio von Marilyn's Army. Und ein weiterer Text vom neuen Album, welches noch in diesem Jahr erscheint. Der erste Tourzwischenstopp im Ruhrgebiet hat schon mal glatt für sechs Songs von 14 gereicht. Mehr folgt in der nächsten Woche.

Dagegen sein

Eh du jetzt irgendetwas sagst (du willst es!)
Und dich für mich nach Höh'rem fragst (du willst es!)
Es gibt für alles einen Grund (ja ja)
Du bist so offensiv gesund
Ich hatte eig'ntlich keine Frage
Krall mir die Reste, sage "i believe in destruktiv"

Danke für die Ratschläge
Doch dieses Leben ist eben ein ungerechtes Schwein
Du musst im Gegenzug mindestens ebenso unfair
Schon vom Prinzip her
Dagegen, dagegen sein!

Du liest doch ständig diese Bücher
Die sagen "Baby, du kannst alles ein!" (willst du das?)
Doch deine Träume sind Idioten
Stell dich mal lieber auf ein Trauma ein

Eh du noch irgendetwas anfügst
Und all die Duldungsstarren anlügst
Verkauf dein Seiern als ein Zeichen
Sie selbst werd'n niemals was erreichen (lalalaaa)

Es ist real auch scheißegal, ich danke für die Ratschläge
Doch dieses Leben ist eben ein ungerechtes Schwein
Du musst im Gegenzug mindestens ebenso unfair
Schon vom Prinzip her
Dagegen, dagegen sein!

Noch höher & das hundertdreiundsiebzigste Gedicht

Auf dem Schlossberg Würzburg

Schlecht drauf, oder was? Erste Abrechnungen - und das zum Nicht-Mal-Zenit der Tour?

Über Fragen

Fragst mich, warum ich Menschen hasse?
Weil sie diesen Moloch der geltenden Masse
Bilden
Ungebildet bleiben
Eingebildet übertreiben
Frag mich, wieso sollt' ich wohl weiterhin schreiben!

Weil das Doofe der Welt sich fragen soll:
"Was hört der Kerl nicht einfach auf?"
Die Blasierten der anderen Seite sich voll
Echauffier'n soll'n: "De Aff' schafft's net wekklisch hier nauf?!"
Und so gedopt, verheiz' ich mich
Dass nichts je meinem Eifer glich

Erst, wenn alles schreit: "Hey, wir könn'n nichts erkennen!
Da muss doch was sein?! Sag, was müssen wir wissen?"
Werd' ich mich von dem Schreiben trennen
Schweigen. Vor - letztlich versandenden - Rissen

Seiten

RSS - Feuer abonnieren