Wasser

Verse für die Phlegmatiker, denen man Wasser, Winter, Nacht, Baby- und Greisenalter zuordnet.
Die beschreibenden und erzählenden Gedichte.
Von der Naturlyrik bis zu allen Längenvarianten der Ballade.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Abstieg & das neunhundertfünfundsiebzigste Gedicht

Sulden

Am Gipfel

Es scheitert der Blick am Nebel des Grauens
Ausgehöhlt scheinen die Pfeiler des Schauens
Nur wattige Bedeutungsleere, die Konturen ausgesaugt
Abgestumpfte, dumpfe Schwere, alle Farben ausgelaugt

Voll ergraut dräut der Ausblick und mir is'
Als schaut vom Hirn ich nur zur Iris
Was noch folgt, ist weiße Wand

Trüb vom Dunst verschlucktes Land
Des' Goldpanorama mir heute verwehrt

Was sattsam das Moll dieses Dramas ernährt

Oasen & das neunhundertsiebzigste Gedicht

Bergflora

Substrat des Überragenden

Tödlich grau
Im Nahbeschau
Ist der Fetisch
Majestätisch
In die Höhe rag'nder Gipfel
Sehr gewöhnlich
Zeig'n die Höh'n sich
Als von kleinen
Schottersteinen
Üppigst überstreute Wipfel

Die fanden sich schon auf den Straßen
Eh unsre Lust auf Höh'n entfacht

Wie oft hat das, was wir besaßen
Ein neuer Standpunkt schön gemacht

Rundreise & das neunhundertzweiundsechzigste Gedicht

Sossusvlei

Füllenlehre 2018

Das Blau vor den Seychelleninseln
Das Rot aus Namibwüstensand
Das Grün von Alpenwiesenpinseln
Und das Fleischrosa deiner Zunge

Ich muss schon sagen, Junge, Junge
Mir ward der Farben Pracht bekannt!

Oryx & das neunhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Oryx im Etosha Nationalpark

In Afrika

Im gelbenen Güld
Auf erdlichtem Röten
Sind allsam befüllt
Das mäandernde Flöten
Und Zirpen eines Kontinents

Ist paradiesnahtig
Der Überfluss fremd

Doch nabelschnurartig
Und ahnungsenthemmt
Verzock' ich den Resthauch von Abers und Wenns

Gabelracke & das neunhundertvierundfünfzigste Gedicht

Gabelracke im Etosha Park

Bienenfresser et al.

Ich knie nieder (immer wieder)
Vor der Zierde der Gefieder
Es ist der Traum von Wattebauschen
Mit ihrer Konsistenz zu tauschen

Normale Feder
Kann ja jeder
Doch was sie erst zur Gabe macht
Ist samtigweiche Farbenpracht

Hornrabe & das neunhunderteinundfünfzigste Gedicht

Hornrabe

Der Hornrabe als Fotomotiv

Die Erhabenheit des Raben
Mit Fratzigkeit etwas zu mildern
Soviel Understatement zu haben
Beschert ihm Kaskaden an Bildern

Kazile Island Lodge & das neunhundertfünfzigste Gedicht

Kazile Island Lodge am Kwando

Tented Camping

Wo der Strom fehlt, gibt es die meisten Geräusche -
Pfeift ein nächtlicher Vogel, ist's ein Frosch? Nun, ich täusche
Mich gern hinein ins Unbedarftsein,
Werd' mir Deutungen von der Exotik entleih'n:
Dort schnauft grad ein Hippo, dort heult die Hyäne,
Dort raschelt des Löwen vergoldete Mähne,
Verstummt im Schrei ein Beutetier ...

So deute ich das Dunkel mir
Und dämm're in dies Hörspiel hin,
Bis dass ich zugehörig bin.

Am Morgen lässt Generatorenbrummen
Alle Verbundenheit wieder verstummen.

Chobebewohner & das neunhundertneunundvierzigste Gedicht

Hippos im Kwando River

Hippothese

Das Hippo liebt kein Pipapo –
Die Hippen posen anderswo.
Denn bei solch BMI-Niveau
Ist tags flanieren ein No-Go!

Drum tippelt es erst nachts ins Gras,
Nach siebzehn Stunden Badespaß,
Eingedippt bis zu der Nas' –
Ein Hippoleben lang. Das war's.

KÜStenKArneval & das neunhundertsiebenundvierzigste Gedicht

Flug nach Swakopmund

Nach der Unabhängigkeit

Ich steh' an einer Plüschbar
Vom Skakopmunder Küska
Am Rande des Verstands

Hier, wo sich alte Zeiten
Ein kleines Jetzt bereiten
Im Schoß verlor'nen Lands

Das, was aus alten Bauten
Die Einstigen beschauten
Ruft scheu noch sein Helau

Ein Stückchen Nordseebade
Im Glück der Maskerade ...

Entplüscht es nicht zu rau!

Etoshapfanne & das neunhundertdreiundvierzigste Gedicht

Etoshapfanne

Etoshapfanne

Greift die Weite nicht mehr breiter
Geht es an den Seiten weiter

Mit dem voll entleerten Feld
Misst sich nur das Himmelszelt

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