Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Königssee & das zweitausendeinhundertachtzehnte Gedicht

Blick von St. Bartholomä Richtung Schönau am Königssee

In den Echokammern

Oh, es dürsten solch guideklamme, teigige Zeiten
Nach zackigstramm likebaren Eindeutigkeiten!

Obersee & das zweitausendeinhundertsechzehnte Gedicht

Der Obersee beim Königssee

Vulnerabel

Wo 'ne Autorität
Nur besteht
Als Gebaren,
Sind alle Kinder allein zuhaus.

Bis sich jemand ergeht
Als Prophet
Von Gefahren.

Schon drängt's sie nur schnellstmöglich raus.

Königsseefähren & das zweitausendeinhundertfünfzehnte Gedicht

Königssee Fähranleger in St. Bartholomä

Die touristische Fährfahrt

Hier streuen sich oft gut versteckte,
Aufgezäumte Dialekte
In argbefreiter Wildheit aus.

Die Gruppenzugehörigkeit
Macht schwuppdiwupp sich hörbar breit
Und reitet auditiven Graus.

Hinterseebank & das zweitausendeinhundertzwölfte Gedicht

Badebank am Hintersee bei Ramsau

Lückennießer

Sitzend unter 'nem Balkon
Bei ewig währ'nden Regen -
Fraglich freilich, was hab ich davon,
Mich hierhin zu bewegen?

Doch erkenn' im Lichterstrahl
Sich Flattertier bugsieren,
Sirrend: "Regen? Mir egal.
Muss ich halt lavieren ...!"

Und es stimmt: Sie retten sich. Weil in allem Gepladder die Lücken ja da sind!
Dass die Sichtbakeit nie alle Chancen dir nimmt - bleibe dir dieses Glücks immer gewahr, Kind!

Slinky Springs to Fame & das zweitausendeinhundertelfte Gedicht

Die Rehberger Brücke „Slinky Springs to Fame“, Emscherkunst 2010

Ripostegedicht zu den dödeldominanten Gedichten, die ich am 4. Juli 2022 zu rezitieren hatte.

Annabelle und Barbara (und viele andere mehr)

Oh Annabelle, oh Barbara,
Ihr lasst euch schnell und wunderbar
Als Sinnbilder inniger Milde vergöttern!
Eure hotshitten Tophits - sie spotten den Spöttern!
Ihr seid 360 Grad begabt,
Voll vollendeter Talente -
Ich hätte gern derer nur eines gehabt
Vor Beginn meiner mentalen Rente.

Ach Annabelle, ach Barbara,
Ich selbst ward so schnell unbrauchbar,
Wie Kaltmamsell und Wonderbra!
Doch ihr beglückt so glockenklar
Und flockiglocker noch die bigotteste Welt,
Seid dies Planeten Sternenzelt!
Es würd‘n, um in euren Zonen zu wohnen,
Sich neue Religionen lohnen!
Ihr würdet kruder Wahrheit Memen
Mit Grazie, Anmut, Charme beschämen
Als Raum und Zeit Bereicherung!

Wir scheitern am Vergleich, mein Jung!
Zur Erlösung gilt‘s, jene pompös anzuhimmeln -
Doch wir spiel‘n noch dösenddrög an unsern Pimmeln ...
Wir woll‘n untertanwürfigst an jene uns kletten -
Sie ehrend den Rest unsrer Ehre noch retten.

Denn des aufrechten Ganges Rollatorgestell
Sind Barbara und Annabell.

Gasometer & das zweitausendeinhundertzehnte Gedicht

Das zerbrechliche Paradies im Gasometer Oberhausen

Ehe du dich versiehst ... - ein Hochzeitsgedicht

Du passt genau, wie ich grad sehe,
Ins Nagelbett der kleinen Zehe -
Dort wirst du's nageliegend finden,
Dich ehelich an mich zu binden!

Michalská Brána & das zweitausendeinhundertsiebte Gedicht

Die Spitze des Michaelertor (auch „Michaelertorturm“) - der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Bratislava

Renewal

Wir renovier'n heut vor der Welt
Die altgediente Treue,
Dass sie uns weiter aufrecht hält,
Im Fortbestand, aufs Neue.

Kostol Svätej Alžbety & das zweitausendeinhundertsechste Gedicht

Die Sankt-Elisabeth-Kirche in Bratislava, die blaue Kirche

Der Deutungshoheits neue Kleider

Die Affektfreudigkeit des pastelligen Tons
Ist oversexed und underfucked,
Ein schwammiges Meer von Geplärr ohne bones,
Ein opulentes Kleid ums Nackt.

Die Affektfreudigkeit des pastelligen Tons
Ist bloß nach Recherche zu finden.
Lohnt sich sich solche Müh? Nun, sie rüstet dich schon
Für die Konversation mit den Blinden.

Čumil, der Gaffer & das zweitausendeinhundertvierte Gedicht

Čumil, der Gaffer - eine der Stadtstatuen in Bratislava

Und? Wie war's da unten?

Meine Untergrunderkundungsrunde
War kunterbunt und kurz. Im Grunde
Wunderte mich nach rund einer Sekunde,
Wie g'sund der Sturz ins Drunten war.
Er mundete ganz wunderbar!

Sendestation & das zweitausendeinhundertzweite Gedicht

Bratislava Radiostationsgebäude (Budova Slovenského rozhlasu)

Weg Gefährten

Da du so viel an Abstand schufst,
Entschwandest du auch mir.
Dass du nach uns wie weiland rufst,
Ist postsoziale Zier.

Wir werden nie einander fremd,
Doch trennen uns jetzt Welten -
Was junge Schönheit nicht mehr stemmt.
Ob mich das dauert? Selten.

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