Frank Klötgen – Post Poetry Slam – immer frische Gedichte & Fotos

Seit 2016. Auf Globetrotter-Slam-Tour durch bislang 36 Länder auf 5 Kontinenten

  • TeamLab Planets & das zweitausendsiebenhundertdreiundvierzigste Gedicht

    TeamLab Planets & das zweitausendsiebenhundertdreiundvierzigste Gedicht

    In Japan

    Scharf die Klingen, die sie formen.
    Schärfer die Verhaltensnormen,
    Die ihr Volk von Schafen trennen,
    Die’s nicht schaffen, sie zu kennen.


  • Kaiserpalast & das zweitausendsiebenhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Kaiserpalast & das zweitausendsiebenhundertzweiundvierzigste Gedicht

    Ja & Ne & Egal

    In Jakarta sieht man wenig Neapolitaner.
    Dass sie je in Nepal war’n, verneinen die Japaner.
    Ob vereint durchs Ja-Wort, ob gene-sen als Entpaarter –
    In Neapel, Japan, Nepal oder in Jakarta.


  • Takeshiba & das zweitausendsiebenhunderteinundvierzigste Gedicht

    Takeshiba & das zweitausendsiebenhunderteinundvierzigste Gedicht

    An der Rezeption

    Als Hinterlanddörfler hinein in die Stadt,
    Höchstgeeignet zum Abdirrigieren.
    Du reinigst der weiten Welt Zeithabitat
    Und du willst dich für sie interessieren.

    Doch ein Job kann am Ende nur Arbeitslohn sein –
    Und die Zulagen kommen vom Chef.
    Du schnurrst mit dem Pünktlich-und-tüchtig-Verein
    Und dein Tag nährt sich aus dem Effeff.

    Wenn du nicht lächelst, lächelst du drüber hinweg,
    Und um Viertel vor gehst zu zur Pause.
    In dem Moloch der Stadt kennst du schon ein Versteck –
    Darin denkst du dann keck an Zuhause.


  • Nachbartaube & das zweitausendsiebenhundertvierzigste Gedicht

    Nachbartaube & das zweitausendsiebenhundertvierzigste Gedicht

    Taubengau (der Nachbarsbaumtaube)

    Die Panik hat sich an dein Ruder gesetzt –
    Schon hat’s dein Genick, tauber Bruder, gefetzt!
    Dem Vorsatz, aller Fensterscheiben-
    Betouchung fern- und fortzublieben,
    Hast du, als eben jener Sperber
    Mit jedem Flügelschlag dir näh’r war,
    Jäh blindlings aufgegeben.

    So wie auch dein Leben.


  • Zu verschenken & das zweitausendsiebenhundertneununddreißigste Gedicht

    Zu verschenken & das zweitausendsiebenhundertneununddreißigste Gedicht

    Juni (Jahresrückblick 2025)

    Irgendwer sprach im Juni: „Liebe Freunde, ich schätze,
    Wir hab’n grad zu wenige Kriegsschauplätze!
    Ab heute bebomben wir auch den Iran –
    Wir woll’n mal den Mullahmüll deutlich verwar’n!
    Denn der werkelt zu lang schon am Bomb-Typus A –
    Auf zum Bombenabwurf gegen Bombengefahr!
    Doch bevor wer jetzt vorschnell hier abreist,
    Meine werten Herren und Damen,
    Es benötigt, wer Bomben abschmeisst
    Auch entsprechend schmissige Namen:
    Unter „Rising Lion“ macht Tel Aviv sich bereit
    (auf Deutsch soviel wie „Drecksarbeit“),
    Die US-Boys zieh’n nach mit dem „Midnight Hammer“
    Und bunkersstahlwändedurchbrechendem Glamour!
    Den Gegenschlag auf US-Basen in Katar
    Nenn’n Teherans Romantiker
    „Verheißung des Sieges“ – so harmlos wie wahr!
    „Wir würd’n dann gleich angreifen!“ – „Right, guys, geht klar!“
    Noch zuvor ein Manöver, das „Spinnennetz“ heißt,
    Als ein Drohnenschwarm, der sich in Russland verbeißt.
    Ein ukrainischer David-gegen-Goliath-Move –
    Bis Sibirien macht manch Militärflugplatz „Boof!“

    Namen sind hier Knall und Rauch
    Und beschöningen uns Militärop’rationen.
    Und Donald denkt: Da kann man auch
    Ein Steuerfiasko mit ihnen belohnen,
    Das als „One big beautiful bill act“ dann stolz herumstöckelt,
    Derweil seine Bromance mit Elon zerbröckelt.
    Der möchte jetzt Herrschaftansprüche verkünden,
    Die „America Party“ zurnächsten Wahl gründen.

    Apropos Musk und Rumproblemer:
    Bei uns werd’n Masken wieder Thema.
    Doch Kritik an den Ego-Deals von vor fünf Jahr’n
    Würd sich der Jens gern mit Schwärzen erspah/r’n –
    Weil mal echt jetzt, wen kümmert denn bitte der Schaden
    Von damals verhökerten Steuermilliarden?
    Wir zahlen grad doppelt für die Booster-Millionen
    Durch Einnahmeausfällekompensationen!
    Da bei seinem Antrittsbesuch Herr Wadepfuhl
    Deutsche Rüstungsvertreter nach Kiew einflößt,
    Werd’n die Friedensgespräche in Istanbul
    Nach einer Stunde aufgelöst.
    Noch sinnloser bis hin zum Status „Plemmplemm“
    War die Infantinistische Klub-WM,
    Die den Fußball komplett an den Mammon verriet –
    Was ein kläglicher Rahmen für den Müller-Abschied!

    Das Dorf Blatten wurd unter ’ner Schlammflut begraben,
    Kein CSD-Fest war ohne Protest mehr zu haben,
    Ein Schulattentat in Graz erschrickt
    Und von Amazon Prime wurden Gäste verschickt
    Zur Bezos-Hochzeit in Venedig.
    Dort eingeladen werd’n wer eh nich,
    Also heuern wir an auf der Mädlinn/Madleen –
    Die Greta ist dort Kapitän
    Von einem Selfiesegeltörn,
    Um Israels Armee zu störn:

    Ne angebrochne Packung Reis hab ich daheim, soweit ich weiß.
    Raffah … fehlt es an Hoffnung und an Medizin –
    Doch ich spendier drei Blister Aspirin
    Madleen – heute sind wir alle Sascha Hehn!
    Madleen – ist mein Reel auf Insta schon zu seh’n?
    Madleen – sag dem Klimaschutz, ich muss nun geh’n
    Madleen – und schnell noch ein Entführungsvideo dreh’n!

    Nun, grundsätzlich gilt – halten wir’s hier mal fest –,
    Dass nichts löblicher ist als der Mut zu Protest!
    Denn erdreistet L.A. sich, „No Kings!“ aufzuschrei’n,
    Setzt Selbiger die Nationalgarde ein.
    Trump ist kriegsbereit – jetzt auch im eigenen Land –
    Sowas wurde ja früher Diktator genannt?!


  • Aueteich & das zweitausendsiebenhundertachtunddreißigste Gedicht

    Aueteich & das zweitausendsiebenhundertachtunddreißigste Gedicht

    Im Park

    Hier legen sich immer die Dichterlein ab
    Und lauern auf Eingeberei.
    Die Eiche schweigt, dass „ich grad nichts für dich hab,
    Komm morgen gern wieder vorbei!“

    Insgeheim weiß ich, dass in ihrer Rinde,
    Wenn ich nur tief genug schab‘, etwas finde.
    Doch ehe ich sie und auch mich damit schinde,
    Belasse ich’s heute beim puren Belegen,
    Betrachte die Nichtschreiberei als ’nen Segen.
    Ihr zweifelt? Nun, glaubt mir, ich weiß schon weswegen.

    Denn ich komm‘ nicht nur morgen, sondern immer vorbei
    Und mein Restwortschatz nimmt stetig ab
    Im Zaum jener Zügel der Eingeberei,
    An der ich mich abmüh‘ und lab‘.


  • Hirschgraben & das zweitausendsiebenhundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Hirschgraben & das zweitausendsiebenhundertsiebenunddreißigste Gedicht

    Mein heutiger Beinaheausflug

    Die Begabung meines Deutschlandtickets
    Bewahrt mich beharrlich in der Illusion,
    Ich wäre ein tief in den Kosmos geschicktes
    Versprechen. Dass nur Zufall ist, dass ich hier wohn‘,
    Wo ich Tag für Tag allzusehr stoisch verweile –
    Denn ich strotze vor Ausweg (an dem ich noch feile)!

    Ich bin für die Welt – und die Welt für mich – offen.
    Aber heut in der Enge des Gleichklangs ersoffen …


  • Nymphenburgkanalnebenarm & das zweitausendsiebenhundertsechsunddreißigste Gedicht

    Nymphenburgkanalnebenarm & das zweitausendsiebenhundertsechsunddreißigste Gedicht

    Am Seeufer

    An diesem Ort könnt ich ein Leben verbringen,
    Doch hab nicht mal dreißig Prozent.
    Ich würd die Idylle auch lautstark besingen –
    Doch finde hierzu keine Band.

    Was man alles erlernt,
    Eh man sich dann entfernt?!
    Es befleckt die Erfahrung mit Inflation.
    Denn je glatter ich sowas wie Leben verstehe,
    Desto mehr schwillt der Unterton, dass ich vergehe –
    Bin sinnlos der Rohheit entfloh’n.


  • Auf Heimurlaub & das zweitausendsiebenhundertfünfunddreißigste Gedicht

    Auf Heimurlaub & das zweitausendsiebenhundertfünfunddreißigste Gedicht

    Mr. Dobrindson und das Kabinett Merz

    Kabinettsbesetzungshäppchen werden jetzt gereicht,
    Wer es bis zu Neuwahlen in welch Ressort vergeigt.
    Konzessionsentscheidungen auf üblichem Niveau –
    Doch in einem Punkt, da heißt es unzweideutig No:

    Müsst ihr uns wirklich mit Dobrindt komm’n?
    Das Innenministerium sagt Oh! – Oh, no no no!
    Wollt ihr uns wirklich mit Dobrindt komm’n?
    Wir mussten doch ausreichend schon verkehr’n – mit diesem Herrn – und es war: schwer.

    Katharina Reiche macht für Reiche Politik
    Und der Hirt Pistorius macht uns fit für den Krieg.
    Da ein Mann vom Media-Markt uns digitalisiert,
    Bauernland in Metzgerhand, doch eines irritiert:

    Dass ihr uns wirklich mit Dobrindt kommt
    Als Grenzschützer vorm Flüchtlingsstrom – wer wär‘ – grenzwärtiger?
    Prompt kommt es hier mit Herrn Dobrindts Schwung
    Zu rechtswidriger Abschiebung nebst Terz – naja, wen schert’s – denkt sich der Merz

    Klingbeil, Hubertz, Wadephul und Bas sind mit dabei
    Hubig, Warken, Wildberger, Prein, Radovan und Frei
    Rainer, Schnieder, Schneider und für Raumfahrt die Frau Bär,
    Aber trotz Besetzungwirkt ein Aufgabenfeld leer

    Weil ihr uns wirklich mit Dobrindt kommt
    Das Innenministerium sagt No! – Oh, no no no!
    Wollt ihr uns wirklich mit Dobrindt komm’n?
    Wir mussten doch ausreichend schon verkehr’n – mit diesem Herrn – und es war: schwer.

    Dobdodobb, dedodobbdedodobb, rind, rind, rind, rind …
    Dobdodobb, dedodobbdedodobb, rind, rind, rind, rind …
    Dobdodobb, dedodobbdedodobb, rind, rind, rind, rind!


  • Schwimmbrücke Holtey & das zweitausendsiebenhundertvierunddreißigste Gedicht

    Schwimmbrücke Holtey & das zweitausendsiebenhundertvierunddreißigste Gedicht

    Vermutlich Sabine (194er Richtung Haarzopf)

    Ich kannte mal eine Routine
    (wir grüßen uns lang schon nicht mehr),
    Ich nannte sie damals Sabine –
    Wir hatten fast täglich Verkehr.

    Sie war für mich Ein-, Um- und Ausstieg
    Und Morgen- wie Abendgebet.
    Ich war wie’n „Ach, werft mich nicht raus!“-Freak,
    Der auf ’ner Gehaltsliste steht.

    Heut meistere ich das Vergessen
    (mich speist unlängst andre Routine),
    Doch seufzte ich grad vor dem Essen:
    Sabine, Sabine, Sabine …


Die 254 Städte/Länder der Fotos (2016-2025)


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