Achtzeiler

Steckerltier & das zweihundertsiebenundneunzigste Gedicht

Fischer Vronis Forelle

Reeller Imbiss.

Räume und Träume

Deine vollgeträumte Speisekammer
Wird heut von Eis und Schmaus geräumt
Du denkst, noch schlafend: Was für'n Jammer!
Hast dich im Liegen aufgebäumt
Und ärmeltief ins Mett gekrallt ...
War's auch mehr Wärme denn ein Halt!

Hast satt zu sein im Traum versäumt?
Nun hat der Raum sich ausgeträumt

Blick nach oben & das zweihundertsechsundneunzigste Gedicht

Blick vom Eibsee

Laszives Massiv.

Die Abwesenheit von Wasser

Es scheut sich der Tag zwar, die Nacht zu berühren
Doch lässt sich das Nichts schon im Blinddarm verspüren
Selbst gröbste Selbstverständlichkeiten
Lümmeln sich auf beiden Seiten

Man wird's dir mit berstenden Grenzen erklären
Mit der Tendenz zum Ungefähren ...

Doch ist's, dass die Fülle der Schönheit nur blitzt
Weil in ihrer Hülle ihr Abwesen sitzt

Dresden Neustadt & das zweihundertvierundachtzigste Gedicht

Bahnhof Dresden-Neustadt

Stippvisite zum Geburtstagsslam in Dresden. Leder ging die Sightseeing-Zeit diesmal für Leipzig drauf, deshalb muss der Neustädter Bahnhof als einziges Motiv herhalten

Odysseus

Bindet mich an den Mast der Stadt!
Ich mag den Sirenen lauschen ...
Will seh'n, welche Farbe mein Sargboden hat
Mich an südlichen Rogen und Drogen berauschen!

Sichert mich sorgsam vorm Sog der Gefahr!
Und sei's mit der Schlinge vom Strang ...
Denn, wer in das Auge der Inbrunst nie sah
Der lebt seit Geburt schon zu lang!

Leipzig Mitte & das zweihundertdreiundachtzigste Gedicht

Bahnhof Leipzig Mitte

Bahnhof Leipzig Mitte. Tief gesunken, groß geraten.

Genug

Heikle Schnitte durch die Kehle
Vorlaufdritte, Ukulele
Angepisste Islamisten
Schleimhautzyste, Popos fisten
Kopftuchnot der Rechtsmuslima
Pokemon und Konfi-Beamer
Infernal und Staatsgewalten
Alle mal die Fresse halten!

Mülheim a.d.R. & das zweihundertachtundsechzigste Gedicht

Wassermuseum Mühlheim an der Ruhr

Wasserturm in der Zweitnutzung.

Die Partyhelden oder Die Gewichtung der Dinge

Selbst ein gutes Gedicht
Bringt es ja nicht ...
Und steht hilfloser in der Welt
Als jeder stinknormale Drink
Und sei es nur das nächste Bier
Das, alter Freund, ich gern mit dir
Auch auf das Wohl der Lyrik trink'
Bleibt sie doch ein Glas, das sein Inhalt erhellt

Eibsee & das zweihundertfünfundfünfzigste Gedicht

Eibsee

Letzter Tag in München (bzw. nähere Nachbarschaft), bevor es wieder auf Tour geht.

Eibsee

Du bist flüssiger Berg, ein Gedächtnis von Masse
Zu Klarsichtfolie geleetiert
Erstrahlst in opalen-karibischer Klasse
Dass alle Gestelztheit des Lebens gefriert

Ich tu in Demut meine Züge
Und lass mich durch die Felsen treiben
Ich schlucke Kiesel zu Genüge
Und sink gen Gipfel, dortzubleiben

Vorsicht & das zweihundertzweiundvierzigste Gedicht

Lindwurm von Klagenfurt

Der Lindwurm von Klagenfurt.

Warnung vor dem lyrischen Hunde

Traut euch hinein in dieses Gedicht!
Könnt ihr euch benehmen, erschlägt es euch nicht
Sonst setzt es Haue wie einstmals bei Etzel
Ein beschauliches Gemetzel
Wie "Das woll'n wir doch mal seh'n!"?
Mancher wird's wohl nie versteh'n:
Wer würd' in ein lyrisches Ich investieren
Könnt' dies nicht das lyrische Euch massakrieren?

Minga & das zweihundertdreißigste Gedicht

Tengstraße

Zwischendurch auch mal wieder in München. Und der Blick aus dem Fenster.

In München

Gut, frag mich, was mir so gefällt, dort in München!

Nun, als Erstes wohl, dass ich hier bin
's gibt Dinge im Leben
Die ändert man eben
Und treibt einmal da- oder anderswo hin
Doch zwischen dem Treiben
Glaubt man an das Bleiben
Und das gibt dem Heute 'ne Masse an Sinn

Grund & das zweihundertzwanzigste Gedicht

Luxemburg Grund

Der Stadtteil zu Füßen der Festung von Luxemburg heißt Grund. Nicht ohne selbigen, würde ich sagen.

Spaziergang durch Grund

Und wieder weicht dein Blick nach oben
Irrt vom treulichen Fluss unbeirrt in die Höh'
Sag, wolltest du nicht deinen Füßen geloben
Am Boden zu bleiben, inständig? Doch, nö
Schon scheint dir die oberste Zinne der Feste
Für kommende Schritte das optimal Beste
Und alles darunter nicht wirklich gesund

So wandelst du weiter verbittert durch Grund

Luxemburg & das zweihundertneunzehnte Gedicht

Festung Luxemburg

Die Festungsanlage du Luxembourg. Steht.

Das Bollwerk

Es trutzen vom Felsen die wehrhaften Mauern
Jeder Blick schweift gebietend ins kniende Rund
Gewappnet fürs stattliche Welt-Überdauern
Schier ewigkeitsnah liegen Steine sich wund

Felsenfest wiegt der alten Feste Macht
Weil stets auf ihr zähes Bestehen bedacht

Denn auch resistente Residenzen
Stößt die Zeit an ihre Grenzen

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