Vierzeiler

Unterkunft in Fez & das eintausendachthundertachtundfünfzigste Gedicht

Das Riad Salam in Fez

Du lernst fürs Leben

Sammel Eindrücke, um sie mit Wissen zu paaren,
Bis sie sich als Einsichten neu offenbaren
Und sich im Ornat deines Geistreichs versammeln,
Um dann im Abort tapfren Fleischs zu vergammeln.

Moulay Idris & das eintausendachthundertfünfundfünfzigste Gedicht

Blick auf Moulay Idris, heilige Stadt

Die Seele der Esel

In der Seele der Esel lesen wir:
Von Else, scheint‘s, schwärmt dieses Tier!
Tatsächlich träumt‘s von Giesela. -
Drum schreit‘s, wenn man brüllt „G(eh)!“ - „I - A!“

Akchour & das eintausendachthundertdreiundfünfzigste Gedicht

Akchour Nationalpark bei Chefchaouen

Sehet die Vögel unter dem Himmel an (Im Riffgebirge)

Im Riffgebirge bei Chefchaouen
Will chefmäßig ich Kiff anbauen.
Fesch definier ich mir zur Pflicht:
Ich säe und ich ernte dicht.

Chiemseerand & das eintausendachthundertdreiundvierzigste Gedicht

Blick über den Chiemsee

Das Abendblau

Gen Abend sind all diese Berge hier blau -
Das deckt sich mit unseren Plänen genau!
Und wie wir dann ausseh'n am folgenden Tage,
Entscheidet sich nach Wetterlage!

Seeoner Seen & das eintausendachthundertzweiundvierzigste Gedicht

Seesteg am Kloster Seeon

Workloadrutsche

'ne Kohleladung Arbeit raste ratternd durch den Schacht. -
Als schwarz der Staub sich legte, war das sicher schon nach acht. -
Es scheint der Raum für immerdar und allezeit to-dostert. -
Ich huste putzig Bluesmusik und fühle mich so rußsatt.

Wegeauswahl & das eintausendachthundertsechsunddreißigste Gedicht

Isarauen und Isarkanal von der Großhesseloher Brücke

Wenn brotlose Kunst kucht

Ich schraube dein bloß episodisches Glück
Auf einen Streich um in so episch.
"Das ist Zauberei!", schmeichelst du nun zurück. -
Ich nenn' es ganz simpel poetisch.

Ausbeute II & das eintausendachthundertdreiunddreißigste Gedicht

Mein Geburtstagsblumenstrauß

Ruhe finden

Ach, gelänge es doch, meine Wahrnehmungsschwelle
Unter den Irrsinn zu senken,
Um all dem zu laut angesetzten Gebelle
Nicht Be-, noch Verachtung zu schenken!

Eine Armlänge & das eintausendachthundertdreißigste Gedicht

Statue "Eine Armlänge", Erwin Olaf "Unheimlich Schön" in der Kunsthalle München

Abwischabsichten

Wenn ich putze, bau ich auf gnädige Flecken. -
Denn die, die mir trutzen, um härter zu necken,
Verlachen mein Scheuern als krasses Versagen
Und zwing'n mich, die Sache erneut zu vertagen.

SAR & das eintausendachthundertachtundzwanzigste Gedicht

Im Innenhof des Deutschen Muesums

Schweben in Gefahr

Wer im Gleichmute ruht, alles stoisch betrachtet,
Hat die Egomanie seiner Nachbarn entmachtet.
Doch der friedfertig schwebende Fesselballon
Ist der Pfeilspitzenschleiferei größter Affront ...

Kesselhaus & das eintausendachthundertsechsundzwanzigste Gedicht

Zwischennutzung am Kesselhaus vom Klinikum Schwabing

Dem Revoluzzer

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