Bodenseenebel & das vierhundertdreiunddreißigste Gedicht
Morgennebel
Der See ist über die Ufer getreten
Und lichtstrahlberaubt hört man flüchtiges Beten
Der Anraineralten und andren Gestalten
Die superheldsehnend die Fingerchen falten:
"Ihr, die Ihr das Nichtzuvollbring'nde vollbringt
Schier unüberwindbare Gegner bezwingt
Ihr Verfechter und Rächer des Guten auf Erden -
Mögt ihr uns nicht helfen, den See loszuwerden?"
Doch all die Gebete zerwabern im Nebel
Der dräuend über allem hängt
Der See steckt bedrückend in all dem Geschwebel
Das täglich auf die Ufer drängt
Darunter fleh'n sterbende Seelen: "Mehr Licht!"
Doch nichts dringt nach draußen, der Nebel hält dicht