Santiago de Cuba & das zweitausenddreiundneunzigste Gedicht
Santiago de Cuba (von der Rooftopbar betrachtet)
Santiago klingt wie ein Verbrechername,
Nach 'nem Schurken mit reinem Gewissen.
Der verkneift sich die Schimpfwörter vor einer Dame -
Die Manieren nicht vollends verschlissen
Und im Innern die Sehnsucht nach schöngeist'gem Leben,
Nach Porch, Poesie und Pompon,
Im Schoß eines Lichts, das sich müht zu vergeben,
Wenn Läuterung bricht den Kokon.
Der Schwitzkasten früherer Notwendigkeiten
Verrohte gewöhnlich den Ton.
Mag Santiago auch niemand zum Tisch mehr geleiten,
Versöhnt man sich mit seinem Sohn.