Zürichseemitte & das eintausendfünfhundertsiebzehnte Gedicht
An stets ereignislosen Tagen
An stets ereignislosen Tagen
Bin ich einfach Leim,
Stell die abgenutzten Fragen,
Such mir einen Reim.
An ereignislosen Tagen
Lob ich mir die Lieb
Und verschöner' mein Versagen
Wie ein falscher Dieb.
An ereignislosen Tagen
Denk ich nicht sehr weit -
Muss den Dom nicht überragen
(Hätt ich auch die Zeit)!
Zu den hier beschrieb'nen Tagen
Schleicht sich ein Gewöhnen,
Um Gedanken und den Magen
Würzfrei zu befönen.
An stets ereignislosen Tagen
Kraul ich Bruder Leim,
Spür sein schnurriges Behagen
Wie ein zweites Heim.