Der tote Elefant & das eintausenddreiundsechzigste Gedicht
Ripostegedicht auf Rilkes "Das Karussell"
Das nächste Karussell
Gib Acht, mein Kind, wenn der Schatten dreht!
Dann hat hier im Weiler fast nichts mehr Bestand
Denn ein Bund von Gefährten erschafft sich sein Land
Und Umtrieb spricht ein Hetzgebet
Sie alle haben Wut in ihren Mienen
Und große Böen weh'n mit ihnen
Und dann und wann auch ein toter Elefant
So gart das Hier in noch stiller Gewalt
Schnurrt vor Sattheit so träge wie drückend
Maues Gebläh scheint wie in sie gekrallt
Und jedem liegt stets ein Beweis auf der Zunge
Man erhebt wie zum Schwur seine rechteste Hand
Da bölkt's wie von Zähheit gezeichnetem Schwunge
Und dann und wann auch ein toter Elefant
Wer will sich noch in Verkommenheit üben?
Wer tätschelt Gebelle mit werbenden Zungen?
Wer eint alle wachsam zerstrittenen Jungen?
Schauder und Aufstand gerier'n sich in Schüben
Und dann und wann auch ein toter Elefant
Und Volk geht hin und weiß nicht, was es wendet
Und kräht nur dreist und hat kein Ziel
Ist roh und zürnt wie vom Grauen geblendet
Und teilt sich den Traum vom gewonnenen Spiel
Ein Mahnmal wird leicht übersehen
Wenn's Wissen erblindet und verschwindet
Weshalb so ein Dickhäuter fiel