Luft

Verse für die Sanguiniker, denen man Luft, Frühling, Morgen, Kindheit zuordnet.
Die unbeschwert lustigen, formverliebt selbstgenügsamen Gedichte.
Hort der Sprachspiele und Massenalliterationen.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Wasser oder Feuer entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Teetisch & das sechshundertzweiundsiebzigste Gedicht

Von der Tate Modern

Ripostegedicht zu "Sie saßen und tranken am Teetisch" von Heinrich Heine unter der Vermutung, dass Heine sich nur aus semantischen Gründen den Lapsus eines identischen Reimes (Teetisch - ästhetisch) leistet. Es war natürlich der rein reimende Stehtisch gemeint, dessen Nutzung durch Sitzende Heine unstatthaft, wenn nicht kriminell, erschien.

Wir saßen und tranken am Stehtisch

Wir saßen und tranken am Stehtisch
Und kamen so lieblos uns vor
Denn fraglos war's wenig ästhetisch
Wie der Tisch an Bedeutung verlor

Wie negierten frech alle Semantik
Und bestuhlten, wo aufrecht man steht
Der Plattenbau moserte grantig:
"Ey, wenn ihr nicht steh'n wollt, dann geht!"

London Landin' & das sechshundertneunundsechzigste Gedicht

London aus der Luft

Nicht gern geseh'n ...

... in der District-Line
Ständig "Miststück!" schrei'n
In der Jubilee-Line
Einen Bubbletea spei'n
In der Bakerloo-Line
Nochmals Bubbletea spei'n

Wer solche Zeichen setzen muss
Der nimmt doch besser gleich den Bus!

The Shard & das sechshundertsiebenundsechzigste Gedicht

The Shard of London

Vom Hamm zum Backenballast

Oft nehme ich den Mund sehr voll
(Was man im Grunde ja nicht soll)
Obschon's dann meistens irg'ndwie passt
Bleibt solcher Backenhamm Ballast!

Wies'n & das sechshundertzweiundsechzigste Gedicht

Oktoberfest 2017

Die korrekte Niederlassung (Ein BeStimmungslied)

Ein'n pro Sitz, ein'n pro Sitz
Ihr geh-müden Leit'!
Ein'n pro Sitz, ein'n pro-ho Sitz
Ihr geh-müden Leit'!

Leit' darf außerhalb Bayerns der Verständlichkeit wegen durchaus als Leut' gesungen werden. Natürlich auf die Melodie "Ein Prosit der Gemütlichkeit".

Berghof & das sechshunderteinundsechzigste Gedicht

Bei Goldegg

In der Ruhe liegt die craft

So calm, die Alm
Dass aussprechblind
Zwei Sprachen plötzlich einig sind

- Mehr Gedichte über Berge und Höhen -

Schloss Goldegg & das sechshundertsechzigste Gedicht

Blick auf Schloss Goldegg

Welch Irrtum! (Ein Zahnpflegeslogan)

Die Bälger mit den gelben Zähnen
Vor Bergen sich verborgen wähnen

Pongau & das sechshundertneunundfünfzigste Gedicht

Pongau

Erklärung von Bergen und so

Berge sind die, die in Tälern
Weitsicht seitlich schmählich schmälern

Seeschwäche & das sechshundertsechsundfünfzigste Gedicht

Am Ammersee

Die Spree

Ick seh die Spree mehr so als See
Nich die See, sondan der

Sons hätt ick ja ooch eh'r jesacht
Ick säh die Spree als Meer,

Der Herr!

Oktoberfest & das sechshundertvierundfünfzigste Gedicht

Oktoberfest 2017

Zapfenreich

Oan Zapf'n hängt an einem Ast
Noch ruhig baumelnd und gefasst
Schon fällt er nunda auf der Wies'n

Wo du, da sie an Zapfen reich
(die noch dazu einander gleich)
bloß findest jenen, doch nie diesen

Tiergarten & das sechshundertzweiundfünfzigste Gedicht

Tiergarten Skulptur

Berliner alleen uf Berliner Alleen

Sie so alleene, hier uf der Allee, ne?
Mir kam die Idee, äh ...
Ick meene, wir beede - ditt tät doch ma passen!

Kann sein, vielleicht - trotzdem: Ditt sollten wa lassen!

Tja, dann, äh, sachma: Wiederseh'n
(ick kannz ja irjendwie vasteh'n)

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