Wind & Wetter

Wenn Wetter, Wind und Tageslicht sich als Gedichtthemen aufdrängen ....

Durchhaltepatrouille & das eintausendsechshundertachtzigste Gedicht

Frühlingsbeginn auf dem Aubachweg in Bayrischzell

Das Schneeregenlächeln

Ach, dein Schneeregenlächeln ist echt rigoros,
Es stellt Schnelllebigkeit und Berechnungen bloß -
Du begegnest belechzten Schlechtwetterprognosen
Mit unverfälscht lässigen Lebensmutposen.

Erste Knospen & das eintausendsechshundertsiebenundsiebzigste Gedicht

Erste Frühlingsknospen in Bayrischzell

Morgentau

Es wirft ins Spiel der Morgensonne
Sich mein Schatten als Körper der Nacht.
Da pampt die frischgeschlüpfte Wonne:
"Nun, so war das gar nicht gedacht!"

Da sich der neue Tag entpellt,
Verschärfen sich meine Konturen.
Wenn sich die Welt um mich erhellt,
Folg ich den beschatteten Spuren.

Dann unterlauf ich frühe Schwärze,
Von der Kühle als Sorglos erfrischt,
Dass alle Unbill wie zum Scherze
Sich mit Baby-Elanen vermischt.

Nachladen 25/01 & das eintausendsechshunderteinundfünfzigste Gedicht

Megaschneefall in München am Abend des 25. Januars 2021 - Tangstraße, Maxvorstadt

Der Wintereinbruch

Doch nach dem Wintereinbruch blieb den
Ersten Frühlingsgefühlen nicht viel Resonanz:
Den knospenwarm Wiederverliebten
Ward der Safe leergeräumt
Und "Na, fertig geträumt?"
Mit kühlem Strich über die Hauswand gesprayt,
Sehr rüde gecancelt dies frühreife Date
Zur Klärung des Wer-ist-hier-dran?s.

Bergwacht & das eintausendsechshundertsiebenundvierzigste Gedicht

Oberammergau Straßen-Weihnachtsdeko

Regen Zuspruch

Er pladdert unablässig sein
"Die Welt wird nicht mehr besser!" -
Der Regen trübt uns hässlich ein,
Selbst Hass wird nochmals hässer.
Wir hofften schon pompöser auf
Versöhnlicheres Wetter -
Reicht's grad nicht für Erlöser, kauf
Gewöhnlichere Retter!

Abwegig & das eintausendsechshundertneunundzwanzigste Gedicht

Am Bahnhof von Benediktbeuern

Schneefall

Oftmals hat ja der Schnee eine tückische Glätte
Und kein Stück von 'nem pulvrigen Zuckerbelag!
Nein, nach einem Aufstampf- und Antau-Geplätte,
Beweist sich, dass er auch ganz anders vermag.

Fällste drauf, fällt's dir auf!

In den Isarauen & das eintausendfünfhundertsiebenundneunzigste Gedicht

In den Isarauen bei Freimann

Der Unerbitt

Die Kälte masst aufs ebne Land,
Das kühle Nebel schwitzt
Als hätt' ein Qualm von tiefem Brand
Die Erdkrume durchritzt.

Der Winter lässt sich Zeit und Ruh,
Schaut rauchend uns beim Leiden zu.

Planegg & das eintausendfünfhundertdreiundsechzigste Gedicht

Brücke über die Würm bei Planegg

herbstleuchten

Dem Strahlen der Herbstsonne Aufprallfläche sein,
So aalen wir uns ins Shakern mit dem Tag.
Der begonnene Aufruhr scheint schmächtig und klein:
Aufgebäumt
Warm durchschäumt,
Von Düsternissen leer geräumt -
Der Park war noch nie so sehr Park.

Baumblüte & das eintausendfünfhundertfünfundfünfzigste Gedicht

Baumpilz am Müggelsee

Im Spreewald, off season

Viel Spreekanäle, wohl auch Wald
Grünkohläcker, sehr, sehr kalt
Thermenwärme, wie schnell du entschwindes'!

Süße saure Gurkenzeit
Plinsenbinsenheiterkeit
weiß gefroren

Heiße Ohren
werden Tiefkühlkost des Windes

Nun wär's an der Zeit, dass auch ich was verzehre
wenn bloß nicht diese Leere wäre

Accademia & das eintausendfünfhunderteinundvierzigste Gedicht

Nachtansicht von der Academia-Brücke in Venedig

Vollmondromantik

Vollmondlichtumrandet
Wolkt‘s im himmlischen Gefilde -
So pompös gewandet
Wandelt Nacht sich zu 'nem Bilde,
Das ein Träumer unbeirrt
In den Weltraum projiziert.

Bayrischzell & das eintausendfünfhundertachtundzwanzigste Gedicht

Blick vom Wendelstein auf Bayrischzell

Hoffnungsschauer

Wieviel Friede doch liegt in der Nachregensonne -
Und ist nur über Leid zu erkaufen!
So ist finsterste Regung ein grade begonne-
Nes Richtfest zum bess'ren Verlaufen.

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