Verona

- 04.08.2018 Ausflug und Der Barbier von Sevilla
- 20.11.2021 Ausflug

Herbstrausch & das eintausendneunhunderteinundvierzigste Gedicht

Herbstliche Gingko Biloba am Piazza Indipendenza Verona

Grüße von der Lahn

Frau Wirtin war ein warmes Weib
Mit gut besuchtem Unterleib,
Der durch und durch durchtrieben war.
"Wo steht denn das geschrieben?!" - Da!?

Kastellburg der Scaliger & das eintausendneunhundertvierzigste Gedicht

Das Castelvecchio in Verona

Kurzauftritte

Des Nachthimmels Lichter zieh'n über mich hin ...
Sie schluckt ihr Verschwinden - ich bleib, wo ich bin.

Gut dreißig Jahr' später zieh'n sie hier vorüber,
Schrei'n: "Wer, werter Herr, blieb nun letztendlich über?!"

Ponte Pietra & das eintausendneunhundertneununddreißigste Gedicht

Die Ponte Pietra über die Etsch in Verona

Busserl

Ne Tussi, die mit Bussen reist,
Doch dort sofort nen Russen beisst,
Sucht Schluss und endlich - wenngleich dreist
Wie eigentümlich - Anschluss meist.

Via G. Mazzini & das eintausendneunhundertachtunddreißigste Gedicht

Blick in die Via Giuseppe Mazzini in Verona

Nutznießer unterwegs: Verona im November

Was nimmst du nun mit aus Italien
Außer Panettone im Magen?

Die vom Abend gewobenen Lichtjalousien,
Die nachts noch gelockerten Kragen,
Die Farbfülle, die all das Mauerwerk stützt,
Jede Palme, die Mittelland trutzt.

Ich denke, so sehr's seinen Einwohnern nützt,
Wird's noch mehr vom Besucher genutzt.

Spurenelemente & das eintausendzwölfte Gedicht

Im Giardino Giusti

Im Giardino Giusti

Im Wuchs
Der Buchs-
Baumhecken
Entdecken sich, verstecken-
Derweise,
Sehr, sehr leise -:
Zwei ungemischte Paare,
Die je das Andere finden
Zum zärtlich sich Verbinden
(Man weiß nun: nicht auf Jahre)

In mancher Gärten Lauschigkeit
Verzehrt's uns nach dem Rausch zu zweit

Und vieles wird zu Spuren
Von abgelauf'nen Uhren

Flammenspucker & das eintausendzehnte Gedicht

Im Giardino Giusti

Gliederfüßer

Den Krabben, die über die Uferbank krabbeln
Schäumt ein schillernder Blasenbehang von der Schnüss
Der gleicht jenem nach einen Lungendürchschüss
Ins kehlige Gürgeln versandenden Brabbeln

Wenn ich durch Mund und Nase schlürf
Bin ich ein Tier mit Blasenwürf?
Vielleicht auch am Verbluten?
Das lässt sich nur vermuten

Arena Verona & das eintausendachte Gedicht

Der Barbier von Sevilla in der Arena Verona

Ein Text für ein weiteren Song vom kommenden dreizehnten Marilyn's Army Album "Zeit zu schrei'n".

Plötzlich Applaus

Plötzlich wollen alle tanzen
Plötzlich woll'n sie alle raus
Plötzlich geh'n sie voll aufs Ganze
Plötzlich ist es dein Applaus
Alle sagen: Ja ich kenn' den!
Alle fragen: Alles klar?
Alle tanzen um ihr Ausseh'n
Alle nehmen dich jetzt wahr
Plötzlich ist es dein Applaus

Plötzlich geh'n sie ab und rufen: Yeaah! Yeaaaah!
Plötzlich schaffst du irgendwas mit Yeaah, Yeaaaah!
Plötzlich zuckt in jedem Move ein Yeaah, Yeaaaah!
Doch das liegt nicht an dir
Es ist nur das Jetzt & Hier
Es ist nur das Jetzt & ...

Plötzlich könn'n sie alles nachseh'n
Plötzlich macht's den'n nichts mehr aus
Plötzlich woll'n sie hinter dir steh'n
Plötzlich ist es dein Applaus
Alle sagen: Muss ma gut sein!
Alle sagen: Is doch wahr!
Alle können's nachvollziehen
Allen ist jetzt alles klar
Plötzlich ist es dein Applaus

Plötzlich geh'n sie ab und rufen: Yeaah! Yeaaaah!
Plötzlich schaffst du irgendwas mit Yeaah, Yeaaaah!
Plötzlich zuckt in jedem Move ein Yeaah, Yeaaaah!
Doch das liegt nicht an dir
Es ist nur das Jetzt & Hier
Es ist nur das Jetzt & Hier

Plötzlich woll'n sie exaltieren
Plötzlich zieh'n sich alle aus
Plötzlich soll es kulminieren
Plötzlich ist es dein Applaus
Alle sagen: Ja, ich kenn' den!
Alle fragen: Alles klar?
Alle tanzen um ihr Aussehen
Alle nennen dich jetzt Star
Plötzlich ist es dein Applaus

Giardino Giusti & das eintausendsiebte Gedicht

Im Giardino Giusti

Die Kameseilie

Von der Einsicht, die Welt würde immer vorangeh'n
Sah ich vier Kadaver versinken
Man konnte ein Leben ihn'n wirklich nicht anseh'n
Doch träum' ich seither vom Ertrinken
Meine Sorge um sie
Führt des Nachts die Regie
Und obschon auch mein Bett Traulichkeiten umsteh'n
Seh' ich um sie Blaulichter blinken

Von dem Mantra, der Fortschritt schlüg' goldene Routen
Sah ich drei Metalle verblassen
Schon wollt' ich dem Kelch kein Getränk mehr zumuten
Erschrocken von gültigen Massen
So als ging's Stück um Stück
Auch schon wieder zurück
Doch waren nicht wir hier und immer die Guten?
Wer könnte grad uns ernsthaft hassen?

Aus dem Glaube, der Drall läs' sich aus den Geboten
Sah ich, wie zwei Seiten sich lösten
Wie läppisch sprach sich das Gedenken der Toten
Bevor sie den Schlachtplan entblößten

Aber eins sah ich noch
Das verhinderte doch
Dass wir mit der Anderen Dämm'rung verrohten

Da wir in die Schlusssequenz dösten

Cansignorio & das eintausendfünfte Gedicht

Scaliger Grabmal Cansignorio

Verona

Ganz oben ruht stolz wie in Sänften gemauert
Das Rudel der Scaliger Hunde
Ich stürz durch die Piazzas wie aufsaugetoll
Tauch auch in arenige Runde

Was sonst so vom Ewig das Jetzt überdauert'
Kann schwerlich ein Tag ganz erzählen
Da gilt's zum Passieren von Speicher und Zoll
Den prägendsten Ausschnitt zu wählen

Castel San Pietro & das eintausendvierte Gedicht

Blick auf Castel San Pietro

Die aufgegebene Fabrik

Die aufgegebene Fabrik
Flüstert immer noch Worte wie Kapazität
Auslastungsgrad oder Marktpotential
All die Willenskraft schwebt im Jahrhundertaspik
Und gerät in die Strömung vom Nu-is-egal

Des Gebäudes Geschichte ist längstens geschrieben
Und ein Mörtelstrang ragt aus der Wandnostalgie
Die Arbeit ward aus den Maschinen vertrieben
Und harrt auf den Neustart - ich wüsste nicht wie

Geschulterte Vermächtnisse
Ruh'n in unsteten Schreinen der Handlangerei
Untradiert über ein Handmanual
Doch die Fertigkeit stummer Gedächtnisse wiegt
Nur im Hain alter Mauern noch resthaft real

Wie den Eifer und Schliff noch im Guten vergeuden?
Allen Unterschied, den bald schon niemand mehr merkt?
Du wirkst für die Aura von toten Gebäuden
Und wirst von den Damalssekunden gestärkt

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