Venedig

- 25.02.2017 Ausflug zum Carnevale
- 23.02.2020 Ausflug zum Carnevale
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- 19.02.2023 Ausflug zum Carnevale
- 09.-11.02.2024 Ausflug zum Carnevale

Zwielichter & das zweitausenddreihundertachtundsechzigste Gedicht

Am Markusplatz zu Karneval

Die Räuber 2

Hauptmann: Nun, wie bewerten wir Drei das bislang hier Beseh’ne?
Dem SPA und dem Tal droht das noch nicht Gescheh’ne …

Mark Zuckerberg: Wie lange, Herr Hauptmann, woll'n wir wohl noch warten?
Wir sind höchst solvent – und wir drängen auf Taten!

Elon Musk: Mir ist langweilig!

Hauptmann: Nun, eilig haben wir's nicht!
Die Bad Guttkopper büßen grad ein an Gewicht -
Und je dünner, je günstiger sind sie zu haben.
Denn die fürchten, auch China buhlt um unsre Gaben!

Mark Zuckerberg: Steh'n denn indessen noch außer uns dreien
Andere Räubersleut in unsren Reihen?

Hauptmann: Ja, diese Seppl von Apple, die Google-Stoßer,
Der ChatGPT-Chef ist auch schon ein Großer:
Der melkt neues Wissen aus altem Gedächtnis -
Man rätselt nur, ob er wohl selber noch echt is'!
Längst ist jenes Land all der Dichter und Denker
Nur noch das Pfand einer Verpflichtung an Schenker
Denn unser Schlachtruf heißt – noch einmal probegebellt:

Alle: Dies ist ein Überfall – hier ist das Geld!

Hauptmann: Sprich: Gib den Deppchen ihr Häppchen – danach erst beklau 'se!
Lasst das gern mal sacken, wir machen jetzt Pause!

Rialto Fischmarkt & das zweitausenddreihundertsiebenundsechzigste Gedicht

Mercato di Rialto Pescheria (Fischmarkt)

Das Schlitzohr

Es kam dem Schlitzohr
Wie ein Witz vor,
Dass man ihm noch glaubte.

Da er kackdreist
Sich (im Frack meist)
More & more erlaubte.

Giorgio Maggiore & das zweitausenddreihundertsechsundsechzigste Gedicht

Blick vom Campanile vom Kloster San Giorgio Maggiore

Gen Außenseite

Ach, bewahrt mich
Vor der Gram, sich
Für gutgemeintes
Schlecht Gemachtes
Provokant nicht zu bedanken
Bei all den treu mir zugewandten
Anverwandten und Bekannten!

Zu der zunehmend hilflosen Lähmung
Setzt man oftmals sich selber noch Schranken.

Ungewahr jeder eig'nen Beschämung
Keift sich ein als Lärm entfachtes
Nicht Bedachtes
Raus, schon scheint es,
Ein vermeintes
Lebensleid stimmt unversöhnt -

Gram, an die man sich gewöhnt.

Ca' d'Oro-Anleger & das zweitausenddreihundertvierundsechzigste Gedicht

Blick aus dem Ca' d'Oro auf den Anlegersteg im Canale Grande

Misslungene Anreise

Am Brenner war'n die Venen dicht,
Drum kennt der Herr Venedig nicht.

San Rocco & das zweitausenddreihundertdreiundsechzigste Gedicht

Im Saal der Scuola Grande di San Rocco

Endschloss

Welche Schlüsse zieh ich aus Schlössern ...

Ich müsse mich räumlich verbessern?

Den Hausstand unendlich vergrößern,
Die Manufakturwahl verbessern?

Mein Ziel sollte sein, die Pokale zu mehren,
Die vielgestalt horten die royalen Herren.
Auch die Spannhaken-Ösen, Vokale zu dehnen
Sollte ein Größenwahn-Nahender kennen.

Ich falle auf, ich falle ab
Beim Was-ich-kauf und Was-ich-hab.

Vielleicht, einst wendet sich das Los?
Hab ich gehofft vor manchem Schloss.

Venedig-Idyll & das zweitausendzweihundertvierundvierzigste Gedicht

In den Gassen Venedigs

Ahn/Recht

Die Nichtahnbarkeit mancher Wunder
Ficht Alltäglichkeit gar nicht recht an.
Mich zieht als ein Knospen-Erkunder
PofAhnbarstes in seinen Bann.

Ich weiß, es steht Vorsatz-Entzücken
Als Rauscheinheit niemandem zu,
Doch anbeetungsfreudiges Bücken
Behauptet sich tolldreist als Clou.

Verkupplungen & das zweitausendzweihundertdreiundvierzigste Gedicht

Die Kuppeln vom Markusdom von oben

Auf/Recht

Dies sind konservative Blumen!
Wer wär ich, wär ich ihrer Meinung?
Ich brüll in ihr Blühen ein eiliges Buh. Men-
tal wünsch ich ihre Versteinung!
Verneinung der Blüte!
- weil konversativ.

Ich wachs ohne Güte
Und fühle mich schief.

Mieswetterlaune & das zweitausendzweihundertzweiundvierzigste Gedicht

An der Fondamenta Zattere Al Ponte Lungo

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Die Masse der Coolen
Ist schlichtweg très uncool -
Wie sie um uns buhlen
Als Followerpoolpfuhl!

Und immer sollen wir was liken,
Für blässliche Belange streiken.

Den Scheinwerferlosen
Fehlt's längst schon an Masse,
Als panisch von Posen
Umworbene Klasse.

Und ständig sollen sie was liken,
Für blässliche Belange streiken.

San Giorgio & das zweitausendzweihunderteinundvierzigste Gedicht

Blick auf San Giorgio Maggiore

Nach getaner Arbeit

Hab eine ganze Woche lang
Nur öden Scheiß gemacht.
Der Unzulänglichkeiten Klang
Hat bös dazu gekracht.

So oft schuf jeder Schritt nach vorn
Ein abermals Zurück.
Doch glomm fromm, um uns anzspor'n,
Jed kleinstgeschaffne Stück.

Auf meinem Weg zur Arbeit winkt
Herr Sisyphos mir zu.
Der ahnt, wie mir mein Leben stinkt -
Und jetzt weißt das auch du!

Ausguck & das zweitausendzweihundertneununddreißigste Gedicht

Blick vom Fondaco dei Tedeschi auf den Canale Grande

Crossover-Ripostegedicht zu Rilkes "Wenns Frühling wird" und "Karneval" von W. Busch.

Im Frühling, zu Karneval

Wenn sich die Narren und Vernarrten
Im Faschingsrausch zusammenschließen
Und frühe Paarungsträume sprießen,
Die Säfte in die Schäfte fließen,
Konfettis aus Kanonen schießen,
Will ich mein Innerstes begießen
im Biergarten.

Nun schunkeln sich die Unbepaarten
In unmaskiert beschwipste Tänzchen,
Umwedelt von betrunk'nen Schwänzchen,
Bedrängt das Schnaps-statt-Kaffeekränzchen
Kamelien- und Kamellepflänzchen.
Was blüht hier wem beim zarten Lenzchen
im Biergarten?

Wenn heimwärts wir durch Trübsinn waten,
Gestützt von andren Kotztümierten
Und Luftgeschlängelei-Verzierten,
Zähl'n wir, die so nach Frühling gierten,
Zu vorschnell in den Herbst Verirrten
Samt Hausverbot bei vielen Wirten
von Biergärten.

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