München, bist ein treuer Gaul,
So lässig im Verlässlichsein,
Zum Sorgen-Falten viel zu faul,
Der Harm schweigt unermesslich klein.
Du bist so unspektakulär,
Dass es schon fast ein Ab-Grund wär,
Drum quengelst du, s‘wär stetig Zeit
Für‘n Prosit der Gemütlichkeit!
Die Armut hast du fortgelobt
Nach dorthin, wo das Leben tobt:
Ins muffige Fell ewig steppender Bären,
Die nur von eigner Blendung zehren.
Die To-Do-List empfiehlt täglich: Kleeblätterschwenken
Beim Sich-die-Welt-als-München-Denken,
Da die Weisheit der Dummen, die Dummheit der Weisen
In unsren Umlaufbahnen kreisen.
Schwindelnd lege ich stoisch am Isarstrand an,
So lang ich mir das leisten kann.
Das hier schaut grad aus
Wie‘s Rathaus
Von Essen.
Ich rat‘, schau‘s Dir an, Mann!
Ich schwör‘, ey, dann kann man
So‘n Ausseh‘n viel schwerer vergessen.
Korridor und Quarantäne,
Erster Chor des "tutto bene!" -
This land is Mailand, Goethesöhnchen!
Die Kommunion der Kaffeböhnchen,
Der Grundkurs einer Eingewöhnung.
Geschäfte und Geschäftigkeiten -
Pünktlich zu fast gleichen Zeiten!
Kaum Grund, sich umzuorientieren,
Man hustet nicht beim Inhalieren,
Doch den Blick, ihn mäandert schon andere Tönung.
Und unfertig leicht sagt man hier: "Italiener?
Fühl'ma manchma selbs wie eena!"