Pflanzen & Natur

Gedichte vom Wandeln in Natur und Wald sowie Gedichte, in denen andere Pflanzen die Hauptrolle spielen.

Venedig-Idyll & das zweitausendzweihundertvierundvierzigste Gedicht

In den Gassen Venedigs

Ahn/Recht

Die Nichtahnbarkeit mancher Wunder
Ficht Alltäglichkeit gar nicht recht an.
Mich zieht als ein Knospen-Erkunder
PofAhnbarstes in seinen Bann.

Ich weiß, es steht Vorsatz-Entzücken
Als Rauscheinheit niemandem zu,
Doch anbeetungsfreudiges Bücken
Behauptet sich tolldreist als Clou.

Verkupplungen & das zweitausendzweihundertdreiundvierzigste Gedicht

Die Kuppeln vom Markusdom von oben

Auf/Recht

Dies sind konservative Blumen!
Wer wär ich, wär ich ihrer Meinung?
Ich brüll in ihr Blühen ein eiliges Buh. Men-
tal wünsch ich ihre Versteinung!
Verneinung der Blüte!
- weil konversativ.

Ich wachs ohne Güte
Und fühle mich schief.

Zweitgarderobe & das zweitausendzweihundertdreiundzwanzigste Gedicht

Umrankter Baum im Botanischen Garten München

Ripostegedicht zum Text "Natur" von Robert Gernhardt

Korrektur der Schieflage (Mensch-Baum-Gefälle)

Es legt beim Menschen-Baum-Gefälle,
Steht man vorm Fall an fal(l)scher Stelle,
Der fall'nde Baum den Fäller um
(klar, das gefällt dem Publikum ...).

Jetzt, da sich beide nicht mehr regen,
Beschließen Sägen, letzte Segen
Die Daseins unter freier Luft -
Es geht gemeinsam in die Gruft:

Ein Schreiner flext das Baumgebein
Zum bettgerechten Bretterschrein,
Und was vom Mensch man zsammgeharkt,
Wird dann in jenem eingesargt.

War einst dem Mensch der Baum ein Gast,
Gibt jener jenem nun ein Heim.

Fällt euch was auf? - Das klingt doch fast
Wie'n gefällig
Sich schließender,
Astreiner Reim.

Old School Prepper & das zweitausendeinhundertneunundachtzigste Gedicht

Herbstbesuch auf dem Balkon

Die zähe Dehnung des Hoffens

Es ist ein Flummi oft im Traum
Der leicht versoffne Gummibaum -
Drauf hoffen darf der Dummi kaum!

Tischdecke & das zweitausendeinhundertdreiundvierzigste Gedicht

Geangelter Buntbarsch in Aland

Im Outdoors

Es wuchsen mit den Tagen im Wald
Die Binnenradien der Nasenhaare,
Die Insignien des Rückzugs erhärteten bald
Beweise für konsumatorische Ware.

Und alle Manie wurd urplötzlich geerdet -
Wir fielen im Taumel vielglücklich zurück -
Da ein Moosmoses deutete: "Geht hin und werdet"!
Und wir gingen, beherzt. Nicht weit. Nur ein Stück.

Stadshus-Laute & das zweitausendeinhundertzweiundvierzigste Gedicht

Statue des schwedischen Dichters und Songwriters Evert Taube vorm Stadshus Stockholm

Strünke zu Planken (I. Variation über Stockholm)

Stockholme und Rutenstängel,
Mastenstämme, Ästeprengel,
Zweigleinstocher, Stäbchenstiele -
Baumverwertungsarten: viele.

Bomarsund Vorhut & das zweitausendeinhundertsechsunddreißigste Gedicht

Außenposten der Festung Bomarsund

Suomische Moose II

Suomische Moose
In komischer Pose -
Galt ihr Lomo-Portait
Je als Promo für Klee?

Suomische Moose & das zweitausendeinhundertfünfunddreißigste Gedicht

Alander Küstenlandschaft

Suomische Moose I

Suomische Moose
In komischer Soße,
Wie finnische Flechten,
Die flink sich befechten
Und Åländer Algen
Am Walfånger Galgen.

Walchenseeidyll & das zweitausendeinhundertdreiundzwanzigste Gedicht

Auf der Halbinsel Zwergern am westlichen Ufer des Walchensees

In der frohen Natur

Wie könnte diese Frohnatur
Nicht alles überwinden,
Nach rechter Schlechte-Laune-Kur
Zurück zum Lächeln finden?

Sie strahlt für uns, sie strahlt für sich
Und tankt zum x-ten Male mich
Mit malerischer Labe auf -

Was ich jetz 'ma "'ne Gabe" tauf!

Weitsee & das zweitausendneunzigste Gedicht

Am Weitsee zwischen Reit im Winkl und Ruhpolding

Was Paradiesvögel singen

In den Randbezirken von Paradiesen
Läuft man barfüßig über den Schnee,
Man kikerikit reine Lautexpertisen
Und tränkt mit Daiquiri den Klee.

Ich weiß, Spatz, du wirst dies als gestrig schelten -
Du schätzt Freiheit alleine aus Not.
Hier schält sich die Regel vom Zwang frei, zu gelten -
Und du hast hier Redeverbot!

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