Körperteile

Jedem Körperteil sein Gedicht ...

Fremdling & das eintausendzweihundertneunundfünfzigste Gedicht

Katta im Zoo Hellabrunn

Schwermütigkeit

Ich benötige rasch etwas Körper in mir,
Meine Haut ist vom Leiden so leer.
Und nun drängle ich quengelnd durchs Gästequartier,
Als gäb' es die Hausbank nicht mehr.
Hier gehören doch andere Lösungen hin,
Wenn der Alltag sich so übernimmt,
Dass sein ganzes Gehöft sich entledigt vom Sinn
Und nichts mehr im Blutkreislauf stimmt!

Bin wohl längst nicht mehr bei mir, finde auch nicht zum Du -
Gewiss ist alleine die Störung.

In die Ferne rückt frühere Sehnsucht nach Ruh -
Alles zerdrückt von Empörung.

Rottenchef & das eintausendzweihundertachtundfünfzigste Gedicht

Pavianmännchen im Zoo Hellabrunn

Selbstkritik am FKK

Ich bin der größte Affe,
Entblöße mich und gaffe
Auf andere Entblößte.

Gut, bin nicht ganz der Größte ...

Padua & das eintausendzweihundertzwölfte Gedicht

Die Kuppeln der Abbazia di Santa Giustina in Padua

Der Po

Statt der Po-Ebene mag ich das Backige preisen,
Das Bettfirmament eines schönen Popos!
Ganz im Schwindel vom sündigen Geierblickkreisen
Vor dem Lob-Zölibat deines strengen "Soso!"s

Dome & das eintausendeinhundertachtundachtzigste Gedicht

Der Münsteraner Dom

Uneindringlich (von Damen und Därmen)

Im bloßen Schoß, da lass dich nieder -
Mösenmenschen haben keine Glieder!

Petite Anse & das eintausendeinhundertsechsundfünfzigste Gedicht

Rind am Petite Anse auf La Digue

Meine Füße

Sag: schuhlos, barfuß, bloße Quanten!
Mach: jene zwei zu frei Benannten!

Hohe Promenade & das eintausendeinhundertzwölfte Gedicht

Auf der hohen Promenade in Davos

Vom Damenurin

Der Damen indifferent schwallendes Strullen
Beschämt alles strahlharte Pissen.

Der Götter Genie formte jene Schatullen!
Darinnen bewahrt: all ihr Wissen.

Haushalten & das eintausendeinhundertfünfte Gedicht

Haushaltswaren in Dambulla

Abschied vom Augenlicht

Euch, die ihr mich treu gestützt habt,
Hab ich oft roh berieben.
Was euch klarlos in den Blick schabt,
Ist uns als Rest geblieben.
Niemals werd ich wieder schauen,
Wie ich flüchtig jung geschaut.
Denn schon löst sich von den Brauen
Jahrverätzte Bindehaut.

Colombo & das eintausendsiebenundsiebzigste Gedicht

Der Geschenkwunsch (ein marginalweihnachtliches Gedicht)

„Mit Strullpullover“,
Schwärmte Willma,
„Wär mir wärmer an der Vulva -
Coloriert wie Vollmichpulver!“

Wohlwahr!

Wir woll‘n ma’ Willmas Vulva
Mit Mullverbänden
Cool verzieren!
Bei
Voluminösen
Mösen
Muss man
Manchmal involvieren!

Friedenskirche & das eintausendvierundsechzigste Gedicht

Die Friedenskirche im Park Sanssouci

Saunakalauer

Warst du es nicht, die dies Jahr Nachwuchs erwartet?
Und schaut da nicht auch schon ein Ärmchen heraus?
Ach, nee: Mir ist nur mein Humor grad entartet!
Und du bist der schmerbauchgesegnete Klaus!

Petersplatz & das eintausendeinundfünfzigste Gedicht

Blick vom Alten Peter

Der Sinn des Lebens

Möcht ich mit dem Rest Elan noch etwas bezwecken?
Gibt es einen lohnend Wert für mich zu entdecken?
Soll ich in der Niederwelt wieder suchend taumeln?
Oder lass ich unterm Glied frei mein Säckchen baumeln?

Letzteres soll fortan sein: Sinn von meinem Leben!
Habe dieser rohen Welt doch noch was zu geben ...

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