Geld, Arbeit, Karriere

Gedichte zu den Themen Geld, Karriere, Reichtum - und die liebe Arbeit.

Monopteros & das vierhundertzweite Gedicht

Englischer Garten Monopteros

Entschlossenheit

Ich möchte gerne hoch hinaus (Betonung auf "hinaus")!
Da ihr mir diesen Weg verwehrt - wie sieht's denn unten aus?

Marienplatz & das vierhunderterste Gedicht

U-Bahnhof Marienplatz

Ripostegedicht zu Novalis "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren"

Wenn doch vor Zahlen und Figuren ...

Wenn doch vor Zahlen und Figuren
Gefügig alle Dichter spuren ...
Als Pagen ihrer Gagen müssen
Grad sie, die's eig'ntlich besser wissen
Den Furor zähmen zum bequemen
Für-den-Sponsoren-zurück-sich-Nehmen
Wenn dann sie auch in den Metaphern
Versuchen, Großes nachzuaffern
Kopieren sie in ihr'n Gedichten
Die immergleichen Weltgeschichten
Doch verbleibt die Inbrunst unversehrt
Jenes selige Geifern
Und tolle Ereifern
Für Stil und Genie
Aber auch Anarchie
Dass Figuren und Zahlen
Werd'n wertlose Schalen
Schreibt der dichtende Wicht
Dieses eine Gedicht ...
Dann sei er trotz allem für dieses verehrt!

Pläne & das dreihunderteinundachtzigste Gedicht

Ritter Butzke Kreuzberg

Das zweite Mal in diesem Monat in der Stadt der Projekte. Das x-te Mal in diesem Jahr. In Berlin.

Der Traumtänzer

Für deine Pläne bräucht' es drei weitere Welten
Doch die Götter - sie halten sich grade zurück
Wie oft fehlte dir nur der Platz, um zu gelten?
Du hast mit den Schöpfern von Rahmen kein Glück!

Wenn die Welt erst beginnt, dich Versager zu nennen
Wappnest du dich schon längst mit 'nem neuen Projekt
Du bist und du bleibst einfach ewig im Rennen
Und hältst dich in puncto Erreichtes bedeckt

Kostümierst dich so gerne mit Excel-Tabellen
Und negierst deine Neigung zum Festangestellten
Du würdest dich ja deinen Aufgaben stellen
Doch bräuchte es dafür: drei weitere Welten

Abu Dhabi IV & das dreihundertvierundzwanzigste Gedicht

Emirates Palace

Im von mir vor dreieinhalb Jahren hier aus Büchern gebauten Emirates Palace gewesen. Angesichts der Wucht von Marmor, Glanz und Blattgold gedacht, dass hier viele Dinge ganz neu gedacht werden müssen. U.a. altgediente Sprichwörter:

Emirates Palace

Willst was geldten
Mach dich goldten

Isarschilf & das dreihundertundsiebte Gedicht

Isarschilf

Ein Gedicht zu einem der vom Aussterben bedrohten Worte.

Die Grisette

Der Hausmeister grüßt dich oft offensiv freundlich
Die Zugehfrau mustert dich weniger nett
Die komplette Studentenschaft würde nicht scheu'n, dich
Zum Tanz zu geleiten - doch leider, Grisette
Bleibst du heute Nacht wohl allein auf dem Zimmer
Dessen Miete du selbst begleichst, monatlich, immer!
Wer könnte von all den dich scheltenden Damen
Behaupten, für ihr Leben selbst zu bezahlen?
Es nährt sich ihr Stolz an des Ehemanns Samen!
So soll'n sie mit schäumenden Leumunde prahlen
Und sich drei Moralstufen höher einrichten -
Über keine von den'n würd' ich je ein Wort dichten!

Doch man lädt mich jetzt oft zu Gesellschaften ein
Die sind sich für deine Gesellschaft zu fein ...

Dass niemand mehr bleibt, um mit dir heut zu tanzen
Erfüllt dich mit Wehmut im Großen und Ganzen
Doch kennst ja die Maschen von jederMann:
Sie schell'n gleich morgen wieder an!

Drum gräm dich nicht weiter und leg dich ins Bett -
Denn das gehört dir ganz alleine, Grisette!

Eibsee, zum Zweiten & das zweihundertfünfundneunzigste Gedicht

Eibsee

Stille Wasser sind tief.

Karrieretief

Ich war mal important im Exportgeschäft
Then i ended up in a Start-Up ...
Ach, schenkt mir ein Lächeln, wenn ihr mich mal trefft!
Weil ich schon so lang drauf gespart hab ...

Schlosssaal Immenstadt & das zweihundertfünfte Gedicht

Schlosssaal Immenstadt

Die beeindruckenden Decken-Eindrücke vom Slam im Immenstädter Schlosssaal wirken nach:

Deckungskapital

Für meine bescheidene Renteneinzahlung
Bitte ich lieb um mehr Stuck und Bemalung
Von Alten- und Pflegeheim-, Krankenhausdecken!

Denn sollte ich dort dereinst zeitreich verrecken
Ängstigt mich, dass ich nur stur in weiße
Ödnis starre und denk: "Scheiße,
Hätt'st beizeiten du mehr eingezahlt
Für einen, der Decken bestuckt und bemalt!"

Grippenpause & das vierundfünfzigste Gedicht

Rhinerhorn

Als wenn sich der Körper mit aller Macht gegen meine Abschiedstour stemmen wollte, schleicht sich pünktlich zum Start einer längeren Terminrutsche eine störrische Erkältung in den Vordergrund. Doch vorm Verzagen gilt es sich an gute Momente der tour zu erinnern, die ja - s.o. - noch keine Woche zurückliegen.

Für die Gnad der Strahlen

Für solche Wintersonnenstrahlen
Würd' ich fraglos auch was zahlen
Das sag' ich, wo ich jetzt grad
Sechzig Franken angespart

Du lachst, da könnt' ich lange warten
Echte Wintersonnenstrahlen
Kösten sicher zwölf Milliarten
Und die wär'n in bar zu zahlen

Zwölf Milliarden - wirklich wahr?

Wie lang' ich wohl daran spar'?
Das müsst ich erst kalkulieren ...
Bis dahin in Kühle frieren

Enter Sandman & das zweite Gedicht

Bettenlager Köln, die wohngemeinschaft

Für zwei Abende meine Heimstatt für zwei Warmups in Kölle. Bevor es eigentlich losgeht. Und ein schnelles Spontangedicht hinterher, inspiriert von dieser, meiner, unserer orientalischen Bettenburg:

Wer niemals gebettelt, der lügt, Mann!

Ob Obdachlosen Loser-Los,
Mühsals Almosen Musen-Moos
Oder Start-up-Schnorrer-Schotter -

Ich nehm' mal an und grüß bigotter.

Seiten

RSS - Geld, Arbeit, Karriere abonnieren