Feuer

Verse für die Choleriker, denen man Feuer, Sommer, Mittag und die Adoleszenz zuordnet.
Die appellativen und derben Gedichte.
Vom Schmägedicht bis zur Gossenlyrik. Auch mit einem Gedicht von Julia Engelmann, von mir selbst geschrieben.

Sollte Ihnen ein hier eingereihtes Gedicht eher den anderen Kategorien Erde, Luft oder Wasser entsprechen, bitte ich, mir eine Nachricht über www.hirnpoma.de zukommen zu lassen!

Anjozorobe & das dreihundertdreißigste Gedicht

Saha Forest Camp

Auch eine notorische Situation: Leise durch den Regenwald stapfen, mit großem Interesse an demgegenüber höchst undankbarer Fauna.

Spotting the Paradise Flycatcher

"Did you see it?" "No." "There!" "Where?!"
"Jetzt seh ich ihn auch nicht mehr!"
"Doch, er sitzt doch noch hier vorn!"
"Hab ihn irgendwie verlorn ..."
"Jetzt kann man ihn ganz toll seh'n!
Kannst du mal zu Seite geh'n?!"
"Wo denn? Ich würd auch mal gern ...!"
"Ja, wie soll man das erklär'n ...?
Siehst du diesen dunklen Ast?
Etwas weiter links davon ...hast
Geseh'n? Jetzt ist er weggeflogen!"

Vielleicht wurd'st du auch angelogen.

Abu Dhabi VI & das dreihundertsechsundzwanzigste Gedicht

Cornichon-Beach

Abend an Corniche-Beach.

Zur Profanierung des Glaubens

Und zärtlich kläfft der Muezzin:
"So, allet jetzt zur Kirche hin!
Ach, wat sach ich - zur Moschee!
Aber, Jesses, wie ich seh
Will ma wieder keener beten!
Zu erschöpft vom Hoden Kneten?
Vom Befummeln eurer Biester?
Wartet nur, ihr Schweinepriester!
Ich setz nie mehr Ablassfristen -
Klär mich auf zum Atheisten
Steig schnell ab vom Minarett
Und leg mich zu euch ins Bett!"

Helgolandfähre & das dreihundertdreizehnte Gedicht

Hafenausfahrt Hamburg

In Spuckweite der Versöhnung ...

Das Streitgespräch

Ich werde dir ins Gesicht kacken
Denn mir fehlt grad die Zeit für mehr Feinsinnigkeit
Ich will dir ein teigiges Stinkbrikett backen
Bin's Argumentieren erniedrigend leid
Mich drängt nichts danach, deinen Weg zu versteh'n
Ich mag dich schlicht nicht länger unbekackt seh'n
Ich warn' mich schon selbst: "Halt jetzt bloß deinen Mund
... und öffne deinen Hosenbund!"

Tegernsee revisited & das dreihundertundachte Gedicht

Tegernsee

Ripostegedicht zu "Überlass es der Zeit" von Theodor Fontane.

Übernimm es mal selbst

Ja, doch die Zeit ist auch irgendwann rum!
Dann stehste da, Theo, und denkst dir: "Tja, dumm ...

Hätt' ich beizeiten mal etwas gedrängt
Mich durch all die andern nach vorne gezwängt

So wäre auch ich mal zum Zuge gekommen!"
So haben sich alles die andern genommen

Denn leider hat all deine Zeit-vergeht!-Thesen
Von denen, scheint's, irgendwie keiner gelesen

Und kommt dir das Glück all der andern zu Ohren
Erscheint dir Entgang'nes gleich doppelt verloren

Holz ohne die 7 Todsünden & das dreihundertundsechste Gedicht

Holz ohne die 7 Todsünden

Für die Unterkategorien dieses Blogs braucht es ein paar Blogunterkategorieerklärungsgedichte. Hier das erste - zur Erläuterung des Begriffs Zweizeiler.

Zweikampf

Zwei Pfeile feil' ich, voller Gift
Und coach' sie mit 'ner Überschrift

Usedom & das zweihundertneunundneunzigste Gedicht

Strand Heringsdorf Usedom

Tourstress. Nicht.

Der Wert ausgezogener Schuhe (Der Strandurlaub)

Ich erklär dir den Wert ausgezogener Schuhe:
Ab hier is' nu' Ferien, klar? Fresse, Kind! Ruhe.

Schon spürst du Spur'n von Wohlgefallen
Schnurrend durch die Sohlen wallen
Und Ballen, Rist und Zehen schenken
Uns Ärger-, Stress- und Wehen-Senken
Und die Meter, die barfuße Schritte erspar'n
Befördern das Endstück zum Sinnesorgan
Zum Ruhepol aller Körperfläche
Getaucht in Fußbad, Meer und Bäche
Im in Urlaubsland verstreuten Sand
Pult dösig man mit Sachverstand

Denn das ist der Wert ausgezogener Schuhe
Hasse verstanden? Dann Fresse, jetzt! Ruhe.

Asamkirche & das zweihundertvierundneunzigste Gedicht

Asamkirche München

Gut gerüsteter Hallraum.

Pinocchio

Ach, Hall, mir macht dein ferner Schall
Bewusstig, dass ich überall
Mal konsterniert "Ach, hallo!" sag
Mal forsch "Na, und wie geht's so?" frag
Und mehr abscheulich Zeug abruf
Als der, der mich dereinst erschuf
Mir in die Fibel eingelegt!
Es klagt Gepetto unentwegt:
"Was redet mein Balg bloß so blöde und schief?!"
Sei du mir, Hall, das Korrektiv!
Da ich der Stichwortgeber bin -
Berüst den Mist mit etwas Sinn!

Stachus & das zweihundertachtundachtzigste Gedicht

Romantik!

Der Antrag

Ich mag Franz Marc und das Mark der Tomate
Trag oftmals Schwarz und ertrag manche Schwarte
Ich nag nich grad am Hungertuch
Und bade nackt - doch nu genug!
Guck dir noch meinen Penis an -
Sag, willst du mich zum Ehemann?

Grazer Schlossberg & das zweihundertsechsundachtzigste Gedicht

Grazer Schlossberg

Die Grazer Schlossbergstiegen an Dolomit-Gestein.

Der Steiger kommt

Werd' mit Schwung beim Treppensteigen
Es den jungen Deppen zeigen
Mustanggleich die lahmen Fohlen
Schon zur Halbzeit überholen
"Kuxtumann, wie krass der flitzt!"
Dann entschwind' ich, nass geschwitzt

Dresden Neustadt & das zweihundertvierundachtzigste Gedicht

Bahnhof Dresden-Neustadt

Stippvisite zum Geburtstagsslam in Dresden. Leder ging die Sightseeing-Zeit diesmal für Leipzig drauf, deshalb muss der Neustädter Bahnhof als einziges Motiv herhalten

Odysseus

Bindet mich an den Mast der Stadt!
Ich mag den Sirenen lauschen ...
Will seh'n, welche Farbe mein Sargboden hat
Mich an südlichen Rogen und Drogen berauschen!

Sichert mich sorgsam vorm Sog der Gefahr!
Und sei's mit der Schlinge vom Strang ...
Denn, wer in das Auge der Inbrunst nie sah
Der lebt seit Geburt schon zu lang!

Seiten

RSS - Feuer abonnieren